© Hessisches Staatsarchiv Marburg, Best. 340 Grimm Nr. L 21
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III. conjunctionen. wenn. ob.
liegende unterfucliung. Die offenbare verwandtfchaffc
zwilchen jabdi und i'bdi hat einige fchwierigkeit, in der
form wie in der bedeutung. Neben dem gewöhnlichen
i'bdi erfcheint Luc. 17, 9 iba, noch Öfter wechfeln nibdi
und niba, woraus neben jabdi auf ein jaba gefcliloßen
werden darf, das lieh aber nicht alJeinfiehend, fondern
nur in der compolition Jmüh jaba (etli, etiamli) Joh. 11,
25 nachweifen läßt. jabdi fcheint zufammengeiloßen
aus ja i'bdi, folglich jaba aus ja iba; den beweis lie
fern nibdi, niba, die den gegenfatz von jabäi ausdrü-
cken, nämlich nibdi Idv py, ei py Matth. 5, 20. II. Cor.
2, 2. niba lav py, ei py Marc. 3,27. 6, 4- 5. 8. 11, 13.
Rom. 14, 14 und eine hf. lieft II. Cor. 2, 2 niba. Das
einfache ibdi hingegen überfetzt bald fragendes /m] oder
pyvi (nuin) Matth. 9, 45. Marc. 4, 21« Joh. 6, 67. 7, 47*
5T* 52. 9, 40. II. Cor. 1, 17. 2, 7, bald verneinendes
pynoTs Matth. 5, 25. 27> 64. Luc. ±4, i2> einmal pyno)S
II. Cor. 9, 4, zweimal ei py Marc. 2, 22. II. Cor. 3, 1;
die fuffigierte form i'bdiei Joh. 7, 31 bedeutet gleich der
einfachen prpi. Unter diefen bedeutungen fällt die
verneinende von pynoie, pyntos und ei py auf, man
follte ein fehlendes ni vermuthen, zumal ibdi — ei py
mit jenem nibdi, niba “ s/ py, edv py ganz zufam-
mentrifft. Umgekehrt wird niba Joh. 8, 22 für pyu
fragend und Marc. 4,12 für pynoTE gebraucht, gerade wo
fonft i'bdi, iba lieht. Diefe merkwürdige Identität der
formen i'bdi und nibdi, die ficli der zutretenden negation
wegen vielmehr gegenüber flehen füllten, läßt lieh nur
durch die natur diefer partikeln begreifen, die auch in
andern fprachen zwilchen bejahung und Verneinung
Ich webe n, man vgl. z. b. das lat. ne nach fürchten, wo
unfere fprache eine politive conjunction fetzt, und umge
kehrt das lat. ut, wo wir eines daß nicht bedürfen.
Die unficherheit des gefürchteten oder bezweifelten kann
durch eine hinzugefügte negation gefteigert werden. Es
ift höclift wahrfcheinlich, daß in dem goth. worte der
begriff von zweifei felbft enthalten, nämlich ibdi der dat.
und iba der acc. eines fern, iba (dubium) fei, beide ad
verbial gefetzt. Zufammenhang mit dem adverbialen
-aba -iba wurde f. 110 abgelehnt.
f)ie ahd. form lautet iba J. 351. 352. K. 16 b 39 a
Jün?«252. Hild. ipu hrab. upi monf. 364. ubi Jun. 173*
ube N. oba T. Ö. obe W., fowohl für den linn von li
als von num, an; die zutretende negation bringt die
formen niba, nipu, nibi T. 21, 9- 57, 2« nubi T. 24, 3,