© Hessisches Staatsarchiv Marburg, Best. 340 Grimm Nr. L 21
266 III praepofitionen. nominale.
I. Subßantivpraepoßtionen.
1* das ahd. kagari, gagen, gegen (Graft* f. 198)
muß ein noinen lein, weil ihm noch andere praepoli-
tionen vorangehen können: inkagan > irigagen (Graft
f. 200) und zwar ein fubft., weil mail lagt zegagene,
begagene (oben f. 148- 150), nicht gageneme; mhd.
gegen, gen Nib. 381, 1. 405, 3. engegen, erigegerie,
engeirie Trift. 559* 10907; nhd. gegen, entge
gen, zugegen ; agl*. £<3 gegnes, altf. te gegnes;
agf, orig egen , engl, ctgairi, ctgairiß $ altf rief, töjerifl$
altn. gegri, gagri, igegn (contra); der dat. pl. gegnum
bedeutet per, fchwed. genom, igeriom, dän. igienriem.
Den finn diefes fubit. fcheint einigermaßen das altn. gagn
(hierum, commodum) fchwed. gagri, dan. gWA/ aufzu-
fchließen, was man benutzt, lieht einem zur hand und
zugegen; doch muß wohl eine allgemeinere bedeutung
gefucht werden, die auch den begriff 'nach (heiliger und
widriger begegnung in lieh faßt, vgl. gramm. 2, 754.
2. altn. lieht der gen. pl. handa im linn von pro,
ebenfo handa (ad manus) und a hendr; was einem
zur hand iit, kann man für lieh gebrauchen.
3. altn. m&ty dmoti, imoti, fchwed. emot y tili mo-
tes, dan. imod; die bedeutung wiederum contra, in gu
tem und bofem linn. das fubft. drückt occurfus,
concurfus, convenlus aus, agf. gemot conventus, gemo-
tan occurrere, begegnen, fo daß ingagan und das lat.
obviam beide diefein imoti nahe liegen,
4. oben f. 135 ift das mhd. wegene zu dem altn.
vegna (pro, propter) gehalten worden; es fcheinen plu-
ralgenitive von wec, vegr, mit eingefchobnem fchwachen
i\% analog dem fumenes, gähens (f. 90.), vvas die iml.
form wegens beftäligt. Doch dürfte die nhd. praep.
wegen auch aus einem dat, pl. erklärt werden, denn
mhd. lindet lieh nur von wegen mit dem -zwilchenlte-
henden genitiv: von iuwer wegen Diut. 1,435« von
küfehekeide wegen ib. 44l« von des dodes wegen dal.
450. Noch nhd. im canzleiftil von wegen, wie von
jeiten $ die oberdeutlche volksfprache fetzt den gen. des
perfönlichen pron. gerne nach: wegen meiner, wegen
feiner, an lieh untadelhaft.
5. häufiger als von wegen verwendet in gleichem
finn die mhd. fprache von fchulden, das, wenn es ohne
genitiv oder poffeffivpronomen lieht, eigentlich ausdrückt
debile, merito, jure Nib. 71, 4* 584, 4, in jener begleitung
aber ganz dem lat, adverbial gefetzten caufä entfp rieht: