262 III. praepofilionen. zufammen gefetzte.
© Hessisches Staatsarchiv Marburg, Best. 340 Grimm Nr. L 21
III. Zufammengefetzte praepoßtionen,
durch Häufung zweier praepoßitionspartilceln *);
apliaereiis und contraction können den Tcliem einfacher
partikeln hervorbringen, icli ordne bald nach dem zwei
ten, bald nach dem erften wort.
1. (cina) altn. itppd, ein durch den begriff auf ver-
ßärktes a, hieraus entfprang mit wegwerfung der anlaute
das fcliwed. pä, dän. paa; agf. uppon, engl, upon;
allfrier, opd Al*. 21; altf. uppan; ahd. ufcin T. 22, 5 f%
üfana; kein goth. iupana nachzuweifen. — agf. innon,
hinein in; altf rief, z/z/za Br. 174, hinein an. — agf. uton,
hinaus an; ahd. w^vana (absque) Diut. 1, 128 a ker. 4.
— ahd. f. anana 0. I. 17, 15. IV. 37, 26. V. 25,
40. T. 186, 1, die partikel mit lieh felbit verdoppelt,
ein agf. onon linde ich nicht, wohl aber ein altfrief.
and, aririd Af. 281« — Man hüte lieh, im ahd. diefes
componierte ana mit dem ableitenden ana, welches
gleichfalls in An verkürzt wird , zu verwechfeln; agf.
lautet erfteres oaz, letzteres an, obgleich ungenaue hlT.
beide mengen, altn. lautet erfteres d, letzteres an. Die
ahd. ü^ana, innana, nidana u. f. w. entfpreclien dem agf.
altn. ütan, innan, niSan und liehen mit dem hier ange
führten ahd. üfana, anana zr agf, uppon, üton, altn.
uppa durchaus nicht auf einer reihe.
Ein wichtiges hierher gehörendes beifpiel fcheint
aber die ahd. praep. fona, altf. fana, Jan, mhd. vorie,
nhd. von; innl. nnl. van; altfrief. fon$ dem goth., agf.,
engl, und nord. dialect gänzlich fehlend. Nimmt man
dies fona für einfache partikel, fo läßt lieh auch feine
Wurzel gar nicht deuten; es entfpringt vielleicht aus
ajana, welches allmälich in fana verwandelt wurde,
gerade wie altn. uppa in pä V und zwar muß diefes
afana gebildet worden fein in einer zeit, wo die ahd.
mundart noch af oder afa (gleich dem goth. af) ge
brauchte, nicht aha, lo wie lieh jene form in afar (avar)
und aftar erhielt. Die vermuthung würde mehr gewicht
*) d. h. verfchiedner; aber auch der nhd. brauch, diefelbe
partikel, durch bloßes und getrennt, zu wiederholen: nach u. nach
(Tetilim) durch u. durch (prorfus) um u. um (circumcirca) über u, über,
für u. für gilt fchon in der altern fprache: durch u. durch Dietr.
8825 ; über u. über DLelr. 8827 5 umbe u. umbe Gregor 3456» Lo-
hengr. 50. 51, eil tim u. umme anigb. 31^; al il^ u, , wenn fo
J\18. 1, 6b für uht u. uht (üt u. üt) zu lefen ift.