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III. praepojil io neu. einfache.
3. goth. us; ahd. ar, ir, er, ur, als untrennbare par-
tikel vor dem noinen aber ä und ur$ altn. or; nhd. er
nur noch als untrennbare pariikel vor dem verbum; altf.
agf. als untrennb. a vor dem verbum, Vergleichbar das
fiav. i'z, litlh. if'z, altpreufs. is, lett. is (fall nur in
zufainmenfetzungen), vielleicht das lat. e, ex, gr. iz, f|;
gar nicht verwandt aber das nhd. aus ~ auß, goth. üt.
4. goth cif; ahd. aha, cipa; inhd. cibe; nhd. ab; altf.
innl. nnl. af; agf. engl, allfrief. oj; altn. fcliwed. dän.
af. Verwandt gr. ano, lat. a, ab, fanfkr. apa; vgl.
hernach das abgeleitete afcir und aftar.
5. goth. at; ahd. a%; agf. cit; allfrief. et; altn. at,
j'chwed. ? dt; dän. ad; das altn. at auch conjunction,
fchwed. dän. at, vgl. oben f. 164. Verwandt lat. ad.
6. goth. uf; ahd. oba; mhd. obe; nhd. ob; altn. of;
zu vergleichen fanfkr. upa, gr. vnb, lal. fub, das lat.
S entfpricht dem gr. fpiritus afper, während im deut-
fcben und indifchen reiner vocal anlautet. Die bedeu-
tung fordert einige bemerkungen, nämlich das goth. uf
drückt vno, lüb (unter), das ahd. oba vneQ, fuper
(über) aus ; wie beide einander entgegengeletzte begriffe
lieh dennoch nahe liegen, zeigt die genaue verwändt-
fchaft der goth. formen uf (fub) ufar (fuper), der gr.
vno und vneQ, der lat. fub, fuper. ^ Urfprünglich ent
hält uf, vno, fub, upa den begriff zarw und erft durch
die beigefügte ableitung -ar, -er gewinnt es die volle
richtung von hinauf, oben ; ahd. werden aber oba und
obar, ubar, altn. of und yfir beide für entfehiednes äro)
gebraucht, obana iit avw&ev, ein goth. ufafro, falls es
ftattfinden kann, würde wahrfcheinlich zaTco&er ausdrü-
cken. Das goth. ufligan entfpricht dem ahd. untarligan.
Gleichwohl fcheint in uf bereits der geringe beginn des
aufiteigens (ufbrinnan, excandefcere, grainm. % 902) zu
liegen, in ufar die vollendete aufrichtung *). Die con-
junctionen i'ba, i'bäi, jabäi, ahd. ipa, opa, agf. if halte
ich für unverwandt.
7. das gotli. ut ilt keine praep., fondern bloßes adv.
egoo, kann aber als praefix die praep. us verltärken, üt us
Luc. 4, 29 f° wie fonft andere praepolitionen, z. b. ahd.
fona, agf. üt of, engl, out of. Hierdurch ilt das ahd.
*) Vgl. Schmidt a. a. o. 79. 80, welcher M motum ex inferiore
loco, Mq fmem ejus ex inferiore loco motus erklärt, und nur
unrichtig das ahd. üf in die \ergleichung zieht.