© Hessisches Staatsarchiv Marburg, Best. 340 Grimm Nr. L 21
die regelmäßige folge folclier Wörter ausdrücken. Ent
weder kommen hier fuffixe in betracht oder praelixe. in
jenem fall findet fich die Ilexion am ende des erlten , in
diefem am ende des zweiten worts. Zuweilen können
fuffix und praefix zufammen angewendet werden, z. b.
in nihvashun. Endlich gibt es auch pronominalum-
fchreibungen.
I. Suffixe.
dem wichtigeren, belebteren wort hängt fich ein gerin
geres unbelebteres an; die flexion geschieht in cler
mitte dev zujammenfetzung und kann durch den an-
liang entlielll und beeinträchtigt werden. Je mehr ent-
itelJung, deito enger die compolition. In einzelnen fällen,
wo lieh die mittlere flexion verdunkelt hat, treibt all—
mälich das fuffix eine eigne, unorganifche (nr. 8 das
ahd. defer, -altn. fenna, |>etta, nr. 12 das altn. einginn).
Außer einigen beltitninungen per [Örtlicher pronomina,
werden durch das fuffix ha uptfäc blich drei begriffe
gewirkt, der des relativ ums, der von quisque und der
von aliquis. Alle fuffixe lind partikeln, die meiiien
Ich einen urfprünglich felbli pronominaler natui\
±. zuvorderlt angeführt fei der bloß aus einer ahd.
gloffe belegbare fall, wo dem perfönlichen pronomen
ein fuffix den nachdruck des lat. -met verleiht: ihcJia
egomet gl. ker. 23; ihha egomet. Diut. 1, 145. Der
anhang fcheint nicht lövvohl ein bloßes -a, als eine
partikel cha, die folglich im gotli. ka lauten würde.
Ich vergleiche das gr. ye in l'ycoya, dor. eyojycc und nach
analogie von avya, dor. Tvya und der übrigen cafus
iuovye, Govye u. f. w. dürfte ein goth. i'kka, fmka, mei-
naka , feinaka gemuthmaßl werden; vgl. faikgga, ecce,
lieh da *). — Eine andere anlicht, der ich weniger
beipflichte, wäre, daß man in ihha lediglich die vollere
alte form des einfachen pronomens (länfk. aiiam, gr.
iytov) erblickte, wogegen das glolfierte egomet lireitet,
und dann würde gevvis ein goth. i'ka eher Vorkommen.
2. das lat. fuffix met drücken alle deulfehen fprachen
durch das nachgefetzte zurückweifende pronomen fdba y
felpo aus, welches dem perfönlichen nicht feit anwächft,
*) die ferbifche fprache bat ein fuffix ka, kar, karena für die
perfönlichen pronomina, doch nur in obliquen cafus, z. b. menika,
menikar, tebika, tebikar etc. Vuk granuu. p. 57*