222 ///- adverbia. bildungen. AIV.
© Hessisches Staatsarchiv Marburg, Best. 340 Grimm Nr. L 21
nienderts, neiet, neiets$ ich vermuthe, daß auf die
fchreibung und faßung der beiden etilen die verrnutliete
lierleitung aus ende einigermaßen einwirkle. Noch
merkwürdiger ift mir das fchweiz, niene, nienen (nus-
quam) Slald. 2,237, man möchte wißen, ob ein poütives
- iene, ienen (usquam) daneben gilt V *)
ycAa- T ,
b. note, ovocnore, unqaam, nunquam. Hierfür, fcheint
es, genügen im allgemeinen die einfachen adverbia azV
und zzz äiv (Luc. 15, 29)? io und riio ; genauer betrachtet
ergibt lieh aber ein doppeltes je und nie, eins der Ver
gangenheit, das andere der Zukunft. Ulphilas braucht
div hvcirihun (nwnoTe) Job. 8, 33 und ni livanhun äiv
{pvüino%e) Joh. 7, 46 von der Vergangenheit; äivci dage
(sig vor aiwrd) Job. 8, 51 • ext ifl: ihm f>anamdis oder
\anafei\s y ov'/Jti ni anamdis, ni ^anafei\>s Marc.
9,8« 15,5* Luc. 15, 19* Rom. 14, 13 ohne zwifchenlre-
tendes div *). Das ahd. iowanne, niowanne hat, gleich
dem lat. olim, bald ein praet. (0. ad Ludov. 4l« I. 10, 25*
11.8,55. V. 8,97) bald ein ful. bei lieh (0. I. 2,35.
II. 4, 119- IV. 29, 111). niewanne w. 9, 14. 59, 6. Ein
anderes ahd. adverb eonaldre (un^uam, aliquando) K,
*) und auch Bon. 59, 44* 72>78 nienent für liusquam. Sollte
nicht das fchwierige mhd. niene zufammenhängen mit niener?
zwar fehlt ihm die bedeutung nusquam und es fcheint bloß den
film einer Härkeren, nachdrücklicheren negation zu enthalten;
allein auch unfer nhd. nirgend und ebenfo das mhd. niender drücken
oft einen unbeftimmten begriff aus, ftatt des räumlichen. Die
bisherigen deutungen des niene aus nihtne (Hagen gl. zu den Nib,
563 b Wackernagei negation p. 8) oder aus nie ne (Lachmann
auswahl p. 288) fcheiuen ungenügend, einmal weil in mehrern
Hellen die einfache negation noch daneben fteht, dann weil oft ein
genitiv von niene abhängt, der fich aus niht, nicht aber aus nie
erklären ließe, endlich weil das compoßtmn nienmere (Maria 164.
170. 180) unmöglich die einfache negation in feiner mitte enthält.
Einzelne niene mögen ßch freilich auf nie ne zurückführen. Den
älteften beleg für niene gewährt W. 21, 18 (wo das ne nicht zu
verge^an gehört); man vgl. ferner Diut. 3, 46. 50* 75 u. f. w.
Iw. 484. 516. 1343- 2300. 3129- 3472 u. f. w. Nib. 2298, 2. MS. l,
100 b I58 b I60 b 2, H4 b und wegen des dabei Hebenden genitivs
Iw. 1244. 4288* 5715. 6201. MS. 2, H4 b ; zuweilen wird nine ge-
fclirieben Diut. 3, 49. Nib. 803,4, ein poßtives iene, ine gebricht
durchaus: das ahd. io ni O. IV. 26, 72* 75 ifi etwas anderes.
*) wohl aber verwendet er das von äiv ganz verfchiedne ju
in diefem ßnn, ju J>anamdis Luc. 16,2 iß gleichfalls 2n, und
gerade fo ahd. ju in alter (aliquaudo) N. 87» 14 fiatt des gewöhn
lichen eo in alter.