III. adverbia. bildungen. AIV^* 221
den eonaltre, neonaltre ftützen, welches aus eo in altre,
neo in altre entfpringt; gerade fo Ich eint der erÜen
liälfle von eoner, neoner ein eo in 9 neo in unterzulie
gen. fcliwierig iit es nur, das von der praep. in abhän
gende noinen zu rathen; der linn fordert einen raurnbe-
griif, ohngefähr den von erde oder welt*j, wie kann
diefer in dem Worte er oder er liegen? fchreibt man er,
fo wäre vielleicht an das ero im Weffobr. gebet zu
denken, das dein zufammenhang nach eine ältere form
für das gewöhnliche erda fein muß. erda, goth. airfa
(gramm, 2, 234) aus der wurzel eran, airan (2, 56) abge
leitet, kann ein einfaches ero, eru, ciiru (neutr.) zur
feite gehabt haben und eine gloITe liefert Jiero (lolum)
Schm. 2? 236; diefem eru liegt das gr. eoa und lat. arvum
näher, als unferm e'rda * **). hiernach itände eoner für eo
in eru (erue, erwe ?) und bedeutete wörtlich unquam in
terra oder lateinischer usquain terrarum; die allmäliche
abkürzung der form wäre nicht härter, als in vielen
andern fällen, entfcheiden würde ein goth. äiv in airäu
oder fchon die bloße auffindung des füblt. airu (terra).
Weniger gefällt mir die fchreibung er, die bloß auf das
adjectivifche er, goth. äir (mane, prius) führt, dem ich
keine räumliche bedeutung abgewinne und das fich doch
nur für den hier feltfamen acc., nicht für den abgekürzten
dat. nehmen ließe. Wie dem nun fei, das adverb. dauert
auch im mhd. fort: iener (usquam) Diut. 3? 73. cod. vind.
653, 112 b niener (nusquam) ibid. I60 a I65 b , Diut. 3,43.
niener anderfwa Waith. 19, i4. niener anderfvvar MS. 1,
24 b ; beide formen erfcheinen aber feiten und gewöhnlich
fteht dafür iender, niender, irider, ninder, wozu es ganz
überEüßig fein würde, belege lierzufchreiben; einigemal mit
angehängtem t iendert, niendert. Das eingefchaltete d muß
als bloße Verderbnis betrachtet werden (wie in dem nhd.
jemand, niemand) und kann nicht auf das füblt. ende (ie
in ende) leiten, weil dann das fchließende r unerklärlich
bliebe. In der nhd. fchriftfprache ilt das mhd. iener,
iender gänzlich durch irgend verdrängt worden, in den
oberdeutfchen volksdialecten lebt es fort. Schm. 1, 7:
führt die formen ieerid, ieenden, iendert, ienderts,
eiet, eiets an, und negativ nieend, nieenden, niendert,
vgl. fo wdr iverlte (übicunque locorum) N. Cap. 16*
**) vgl. Wackeruagel Weflobr. geb. p. 52, der fich aber ein
fchwaches mafc. ero denkt.