III. pronominalbildungcn. ableitung. 9
© Hessisches Staatsarchiv Marburg, Best. 340 Grimm Nr. L 21
ben. Von dem goth. nivaihts und alid. niowiht foll bei
den praefixen unter nr. 22« gehandelt werden. Das ahd.
weht, wiht bedeutet auch in politivem fatz zuweilen
etwas, aliquid, vgl. O. III. 6,48. IV. 2,56, meift aber
pftegt noch die partikel zo, ia damit verbunden zu wer
den. Daffelbe gilt vom agl*. viht, vgl. vihte gebettelt
Beov. 149, in der regel gleichfalls mit vorgefetztem a.
Das altn. vettr, vc/etr, vcettr hat fchon in der edda die
bedeutung von nihil, fo daß die verneinende partikel
vor ihm ausgefallen fcheint; Saein. 73 b 74 a 77 b 139 b 178 a
25l b 2(>3 b . — Den fpätern dialecten geht das einfache
wiht (für etwas) ab, denn das mhd. ieht, iht entfpringt
aus ie wiht, das engl, ought aus aviht.
C. Abgeleitete pronomina. an ableitungen ift hier die
fpraclie arm; folgende falle lind zu bemerken :
1- ableitendes I in dem gotli. Iwarjis (1, 799«), das
ganz gleichbedeutig mit dem einfachen hvas ein gr. xio,
ausdrückt, aber die von hvas ungebräuchlichen cafus
(1,798) leichter bildet. Altn. Jwerr. in den übrigen
dialecten mangelnd ; denn man darf fchwerlich das ahd.
huer (Halt huar) für hu er (— hueri) nehmen, da der gen.
hues und nicht liueres lautet.
0. ableitendes EIG, im goth. ohne beifpiel. Ahd.
einte (ullus *)) Diut. l, 270 a J. 34l. 348- 379. 394. 395.
zumal bei K. 22 b 29 b 38 a,b * 42 b 5l a 53 a ; enic Hild., noch
häufiger in den zufammenfetzungen diheinic, noheinic.
Von diefem einic iit genau unterfchieden einac (unicus)
gotli. äinaha (gramin. 2 > 290. 314.) Agf. cenig (ullus,
quisquam) verleb ieden von änega, änga (unicus). Das
inhd. einec bedeutet ftets unicus und nie quispiam, ent-
fpricht alfo nur dem ahd. einac. Nhd. ift dagegen das
pronominale einig (quidam) wieder ganz gebräuchlich
und unicus wird lieber durch einzig ausgedrückt; doch
bedeutet einig auch concors , confentiens. Mal. und nnl.
kann enech, enig fowohl quispiam, als unicus und
concors heißen. Unzweideutig ift das engl, any. Den
nord. dialecten fehlt diele ableitung durchaus. — Späteres
ürfprungs und ielblt der mild* fpraclie fremd lind die nhd.
*') ullus fcheint wohl mit unus zufammenzuhäugen, läßt lieh
aber doch nicht graclezu aus unlus, unulus erklären, weil der
gen. und dat. ullius, ulli pronominale flexion haben, wie illius, illi.