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Der Tag brachte dem Regiment über 600 Gefangene, von denen allein 4oo
der 12 .Komp, zufielen.
Bei der Erkämpfung des Übergangs der Bzura bei Lenczyca am 16.11.
war die 22.Division des XI.A.K. auf dem linken Flügel des XVII.A.K.
eingesetzt worden u. verblieb auch dort. Zur ordnungsmäßigen Regelung
der Verbände wurde sie daher bis auf weiteres dem XVII.A.K. unterstell
Dafür trat die 36.Div. in den Verband des XI.A.K.das dem General v.
Plüskow unterstand. Dazu gehörte noch die 38.Div., die rechts von uns
stand.
Für den 18,11,14 . war die 69.Inf.Brig. im Rahmen des allgemeinen
Vormarsches über Aleksandrow auf Lodz angesetzt worden. Nach den Er=
fahrungen des vorhergehenden Tages rechnete man mit keinem starken Wi=
derstand. Im Vormarschbefehl war daher auf schnelles u. festes Zufas=
sen hingewiesen worden. Das war aber eine Täuschung, denn da sich die
Russen nach Lodz zusammenzogen, konnte man bei weiterer Annäherung auf
zunehmenden Widerstand rechnen. Das Zufassen hätte gestern besser er=
folgen können.
Die Brigade sammelte sich heute bei Adamow. Das Rgt.129 war am An=
fang der Marschkolonne u. hatte das II.Batl. mit der Masch.Gew.Komp,
als Vorhut vorausgesandt. Kavallerie war nicht vorhanden, nup einige
Meldereiter. So geriet dann die Vorhut, nachdem sie kaum eine kurze
Strecke zurückgelegt hatte, in überraschendes Infanteriefeuer, das aus
Schützengräben vor Aleksandrow abgegeben wurde. Gleichzeitig schlug
auch schweres Artilleriefeuer mit 15 cm Granaten in die Marschkolonne
des Gros ein. Der Feind war also voll entwickelt u. wir waren in einer
Marschkolonne gegen ihn angerannt. Natürlich war die Entwicklung da=
raus für uns sehr schwierig u. verlustreich. Das Rgt.129 erhielt nun=
mehr den Befehl, Aleksandro?/ anzugreifen. Mein Angriffsbefehl lautete:
"Feind diesseits Aleksandrow. Regiment greift an. II.Batl. zu beiden
Seiten der Straße, links daneben I.Batl. Der Angriff beginnt, sobald
das I.Batl. in vorderer Linie ist. Das III.Batl. staffelt sich rechts.
Regts.Stab an der Straße. M.G.K. bleibt zu meiner Verfügung. Truppen=
Verbandplatz Adamow."
Die nun folgende Entwicklung des Rgts. mufifce unter starkem Artille=
riefeuer erfolgen. Unsere eigene Feldartillerie kam überhaupt nicht
zum Auffahren. Dagegen fuhr eine miir zugeteilte schwere Batterie trotz
des Hagels der Granaten auf u. hielt sich bewundernswert. Sie wurde
aber doch bald vom Gegner derart zugedeckt, daß sie geschützweise ab=
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fahren u. sich eine andere rückwärtige Stellung suchen mußte. Bei die=a