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Das Rgt.217 hatte schon in der Nacht einen sehr schweren
Stand gehabt wegen der Nähe des Feindes, dauernder Beschießung
und mehrfacher Gegenstöße. Davon war besonders das I.Batl., auf
dem rechten Flügel betroffen. Hier waren keine weiteren Fort=
schritte zu machen. Weiter nördlich war es dem III.Batl.217 in
der Nacht zwischen 2 -3 Uhr gelungen, eine feindliche Vorstel=
lung zu nehmen, die man bisher für die Hauptstellung gehalten
bei Tage. Der Regimentskommandeur beschloß daher, den Sturm auf
die Hauptstellung erst in der kommenden Nacht auszuführen. Dazu
stellte ich ihm noch ein Batl. vom Rgt.219 zur Verfügung.
Das Rgt.218 hatte bei dem Herumschwenken nach Osten sehr unter
aus Cielesnica. Der linke Flügel des Regiments mußte
sich dauernd dahin sichern. Trotzdem gelang es dem Regiment 218,
im Laufe des Tages, die Front nach Osten einzunehmen. Weiteres
konnte es aber auch an diesem Tage nicht mehr erreichen. Die Ver«
luste waren auch schon recht groß.
Der mir zur Verfügung stehenden Artillerie hatte ich immer kur=
ze aber kräftige Feuerwellen mit längeren Pausen aufgetragen.
Deren Beginn wurde genau auf die Minute festgelegt und in der
vorderen Linie angesagt, sodaß sich die Infanterie unter
ihrem Schutz abschnittsweise, Vorarbeiten konnte. Die Wirkung die=
ses Artilleriefeuers war auch gut gewesen, wie sich später bei
der Besichtigung des Schlachtfeldes herausstellte und durch Aus=
sagen von Gefangenen bestätigt wurde.
Der für den Abend nach Eintritt der Dunkelheit beabsichtigte
Sturm auf die Hauptstellung konnte zunächst noch nicht ausgeführt
werden, weil noch nicht alle Teile der Regimenter 217, 218, 218,
die ihn mitmachen sollten, weit genug heran waren. Das Heranar=
beiten auf die Sturmstellung wurde von den Russen durch Feuer
unter Beleuchtung mit Scheinwerfern und Leuchtraketen sehr er=
Schwert.
Gegen 4 Uhr Morgens des 19.8.15 « gelang es dem II.Batl.217 “und
bald auch dem III.Batl.217 nördlich von Gut Rokitno in die feind=
liehe Hauptstellung einzudringen. Das Gut selbst blieb zunächst
noch in Feindeshand.
Auch der rechte Flügel von 218 drang dann später in die feind=
hatte. Weiter vorzukommen war auch
nicht
Flankenfeuer von Höhe 156 her zu leiden und später des gleichen
liehe