Full text: Kinder- und Haus-Märchen (Bd. 2)

HugLieterich droht ihm aber: 
„und laß dich willig finden, wann ich im Willen bin: 
du hast sechszehn Kinder, die häng ich an die Zinn 
dazu dich und dem Fraue zu allervorderst an !" 
Er heißt ihn vor seine Kammer kommen: wenn alles entschlafen 
sey, wolle er ihm das Kind geben. 
der König ging zu seim Bette, da lag das Messer sein, 
das Kind aufheben er thäte, er sprach: „und thust du wein', 
32. ich stoß dirs Ln dein Herze, du unreines Kind!" 
doch behüt' es Gott vor Schmerze, daß es schlief; gar ge 
schwind 
wohl aus der Kemenate der König sein Kind ihm gab. 
Puntung eilt dannen drate (schnell), thät von der Burg 
hin trab'. 
33. Da er kam weit hin danne, das Kind that rühren sich, 
es sah den Tag gar schöne, sprach: „Mutter, decke mich!" 
Puntung der sprach: /,schweig stille!" wie bald es da ge- 
schwieg! 
thät an seim Harnisch spielen. Sie vermieden die rechten Stieg 
34. und kamen auf ein Heide, da niemand bei ihnen was: 
Puntung zog aus der Scheide, setzt das Kind auf das Gras. 
Da es das Schwert sah glitzen, das Kind, so wohl gethan, 
vor Freuden nimmer wollt sitzen, wollt das Schwert grei 
fen an. 
Da erbarmt ihn des Kindes und sein Herz wird weich, daß er, 
d§r allein hundert Männern den Tod schon gegeben, selbst nicht
	        
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