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der Weisheit; in kurzer Zeit habe ich große Dinge gelernt, da-
gegen sind alle Schulen ein Wind, um ein Weniges, so werde
ich ausgelernt haben, herabsteigen und weiser seyn als alle Men
schen. Ich verstehe die Gestirn - und Himmelszeichen, das Wehen
aller Winde und den Sand im Meer, Heilung der Krankheit, die
Kräfte der Kräuter, Vögel und Steine. Wärst du einmal darin,
du würdest fühlen, was für Herrlichkeit aus ihm fließt." Der
Schüler, wie er das alles hörte, erstaunte und sprach: „gesegnet j
sey die Stunde, wo ich öich gefunden, könnt ich nicht auch ein ^
wenig in den Sack kommen?" Oben der antwortete, als Lhä( ^
ers nicht gern: „ eine kleine Weile will ich dich wohl hinein lassen ^
für Lohn und gute Worte, aber du mußt doch noch eine Stunde j
warten, es ist ein Stück übrig, das ich erst lernen muß." Als §
der Schüler ein wenig gewartet hatte, war ihm die Zeit zu lang t
und er bat, daß er doch mögte hineingelassen werden, sein Durst r
nach Weisheit wäre gar zu groß. Da stellte sich der oben, als ;
gäb er endlich nach und sprach: „damit ich aus dem Haus der ^
Weisheit heraus kann, mußt du den Sack am Strick herunter- ^
lassen, so sollst du eingehen.^ Also ließ der Schüler ihn herun- ^
ter, band den Sack auf und befreite ihn, dann rief er selber: ,
„nun zieh mich recht geschwind hinauf," und wollt geradstehend ^
in den Sack einschreiten. „Halt!" sagte der andere, „so gehts .
nicht an," packte ihn beim Kopf, steckte ihn rücklings in den ^
Sack, schnürte zu und zog den Jünger der Weisheit am Strick ^
baumwarts und schwengelte ihn in der Luft: „wie stehts, mein ^
lieber Gesell? siehe, schon fühlst du, daß dir die Weisheit kommt, ß