Full text: Kinder- und Haus-Märchen (Bd. 2)

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-ufs Schiff und segelten in das Meer hinein, da kam der Drache, 
der wach geworden war und die Königstochter nicht mehr gefun 
den hatte, wüthend hinter ihnen her durch die Luft geschnaubt; 
als er eben über dem Schiff war und sich herablassen wollte, da 
legte der Jäger seine Büchse an und schoß ihm gerade ins Herz, 
daß er todt herabfiel. Es war aber ein so gewaltiges Unthier, 
daß es im Herabfallen das ganze Schiff zertrümmerte und sie nur 
noch auf ein paar Brettern in der offenen See schwammen. Da 
war der Schneider nicht faul, nahm seine wunderbare Nadel, nahte 
mit ein paar großen Stichen einige Bretter zusammen, setzte sich 
darauf, schiffte hin und sammelte alle Stücke des Schiffs. Dann 
nahte er sie so behend zusammen, daß gar bald das Schiff wieder 
segelfertig war und sie glücklich heimfahren konnten. 
Als sie dem König seine Tochter wiederbrachten, da war große 
Freude und er sprach zu den vier Brüdern: „einer von euch soll 
sie zur Gemahlin haben, aber welcher das ist, macht unter euch 
aus." Da entstand Streit unter ihnen und der Sterngucker 
sprach: „hätte ich nicht die Königstochter gesehen, so wären alle 
eure Künste für nichts gewesen, darum ist sie mein." Der Dieb 
sprach: „was hätte das sehen geholfen, wenn ich sie nicht unter 
dem Drachen weggenommen hätte, darum ist sie mein." Der Jä 
ger sprach: „ihr wart doch sammt der Königstochter von dem 
Unthier zerrissen worden, wenn ich es nicht getödtet hätte, darum 
ist sie mein." Der Schneider sprach: „und Mte ich euch mit 
meiner Kunst nicht das Schiff wieder zusammengebracht, ihr wart 
alle jämmerlich ertrunken, darum ist sie mein." Da that der 
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