iö5
ließ, sah er auf dem Hof des Riesen Spielwerk liegen; daß wa
ren ein Paar große Kugeln und mächtige Kegel dabei. Ueber ein
Weilchen bekam der Königssohn Lust, stellte sich die Kegel auf
und schob mit den Kugeln darnach, schrie und rief, wenn die Ke
gel sielen und war guter Dinge. Der Riese hörte den Lärm,
streckte seinen gewaltigen Kopf heraus und erblickte einen Men
schen, der nicht größer war als die andern alle und doch mit sei
nen Kegeln spielte. Da rief er: „Würmchen, kegelst du mit
meinen Kegeln! wer hat dir Stärke dazu gegeben?" Der Kö
nigssohn schaute auf, sah den Riesen an und sprach: „o du Klotz,
du meinst wohl, deine Arme wären allein stark! ich kann alles,
wozu ich Lust habe." Der Riese kam herab, sah den Königssohn
j ganz verwundert an und sprach: „Menschenkind, wenns so mir
dir beschaffen ist, so geh doch und hol mir einen Apfel vom Baum
des Lebens." „Was willst du damit?" sprach der Königssohn.
„Ich will den Apfel nicht, antwortete der Riese, aber meine
Braut die verlangt darnach; ich binHl^>n ausgewesen, aber ich
kann den Baum nicht einmal finden. Wenn ich mich erst auf
mache, sagte der Königssohn, will ich den Baum schon finden
und es sollte mir wunderlich vorkommen, wenn ich den Apfel nicht
! herunterholte." Der Riese sprach: „es ist nicht so leicht, wie
j du meinst; der Garten, worin der Baum steht, ist mit einem
eisernen Gitter eingefaßt und vor dem Gitter liegen wilde Thiere,
eins an dem andern, die halten Wache und lassen keinen Menschen
. hinein." „Mich werden sie schon einlassen" sagte der Königs
sohn. „Ja, bist du auch in dem Garten und siehst den Apfel am