Full text: Kinder- und Haus-Märchen (Bd. 2)

Quersack halb auf den Rücken, halb auf die Brust und ging s§ 
nach der verwünschten Mühle. Der Müller aber sagte ihm, bei 
Lag könnt' er recht gut da malen/ aber nicht in der Nacht, h- 
sey die Mühle verwünscht, und wer da noch hineingegangen, der 
sey am Morgen todt darin gefunden worden. Er sprach: „iH 
will schon durchkommen, macht euch nur fort und legt euch auft 
Ohr. " Darauf ging er Ln die Mühle und schüttete das Korn q 
und wie's bald elf schlagen wollte, ging er in die Müllerstube und 
setzte sich auf die Bank. Als er ein bischen da gesessen hatte, 
that sich auf einmal die Thür auf und kam eine große, große 
Tafel herein, und^uf die Tafel stellte sich Wein und Braten und 
viel gutes Essen, alles von selber, denn es war niemand da der'S 
auftrug. Und darnach rückten sich die Stühle herbei, aber es ka 
men keine Leute, bis auf einmal sah er Finger, die handth Letten 
mit den Messern und Gabeln und legten Speisen auf Vre Teller, 
aber sonst konnt' er nichts sehen. Nun war er hungrig und sch 
die Speisen, da setzte er sich auch an die Tafel und aß mit und 
ließ sich's gut schmecken. Wie er aber satt war und die andern 
ihre Schüsseln auch ganz leer gemacht hatten, da wurden die Lich 
ter auf einmal alle ausgeputzt, das hörte er deutlich, und wie'S 
nun stockfinster war, so kriegte er so etwas wie eine Ohrfeige in'S 
Gesicht; da sprach er: „wenn noch einmal so etwas kommt, ft 
theil'ich auch wieder aus;" und wie er zum zweiten Mal eiift 
kriegte, da schlug er gleichfalls mit hinein. Und so ging das fort 
die ganze Nacht, er ließ sich nicht schrecken, und schlug nicht faul 
um sich herum; bei Tagesanbruch aber hörte alles auf. Wie der
	        
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