Fenster, das einen Rahmen von schwarzem Ebenholz hatte, und
nähte. Und wie sie so nahte und nach dem Schnee aufblickte, stach
sie sich mit der Nadel in den Finger und es sielen drei Tropfen
Blut in den Schnee. Und weil das Rothe im weißen Schnee so
i schon aussah, dachte sie bei sich: „hätt' ich ein Kind so weiß wie
Schnee, so roth wie Blut und so schwarz wie der Rahmen!"
Bald darauf bekam sie ein Löchterlein, das war so weiß wie
Schnee, so roth wie Blut, und so schwarzhaarig wie Ebenholz
rrnd wurde darum das Sneewittchen (Schneeweißchen) genannt.
Und wie das Kind geboren war, starb die Königin.
Ueber ein Jahr nahm sich der König eine andere Gemahlin,
sie war eine schöne Frau, aber stolz auf ihre Schönheit, und
konnte nicht leiden, daß sie von jemand darin sollte übertroffen
werden. Sie hatte einen wunderbaren Spiegel, wenn sie vor
den trat und sich darin beschaute, sprach sie:
„Spieglein, Spieglein an der Wand:
wer ist die schönste im ganzen Land?"
so antwortete er:
„Ihr, Frau Königin, seyd die schönste im Land."
Da war sie zufrieden, denn sie wußte, daß der Spiegel die Wahr
heit sagte.
Sneewittchen aber wuchs heran und wurde immer schöner,
und als es sieben Jahr alt war, war es so schön, wie der klare
Tag und schöner als die Königin selbst. Wie diese nun ihren
Spiegel wieder fragte: