159
du versprichst mir dagegen, was hinter deiner Mühle steht; nach
drei Jahren komm ich und Hots ab." Was kann das seyn,
dachte der Müller, als mein Aepfelbaum, sagte ja und verschrieb
es dem Manne. Der lachte dazu und ging fort, und der Müller
ging auch heim, da trat ihm seine Frau entgegen und sprach:
„ei, Müller, woher kommt der große Reichthum Ln unser Haus,
alle Kisten und Kasten sind voll und kein Mensch hatS hereinge
bracht." Der Müller antwortete: „ein alter Mann begegnete
mir im Wald, von dem kommts; ich hab ihm dafür verschrieben,
was hinter der Mühle steht." „Ach Mann, sagte die Frau er
schrocken, das wird schlimm werden, das ist der Teufel gewesen,
der hat unsere Tochter damit gemeint, sie stand gerade hinter
der Mühle und kehrte den Hof"
Die Müllerstochter war ein gar schönes und frommes Mäd
chen, und lebte die drei Jahre Ln Gottesfurcht und ohne Sünde.
Als nun der Tag kam, wo sie der Böse holen wollte, da wusch
sie sich rem und machte mit Kreide einen Kranz um sich. Der
Teufel erschien ganz früh, aber er konnte sich ihr nicht nähern.
Zornig sprach er zum Müller: „thu ihr alles Wasser weg, damit
sie sich uicht wehr waschen kann und ich Gewalt über sie habe."
Der Müller fürchtete sich und that es. Am andern Lag kam
der Teufel wieder, aber sie hatte auf ihre Hände Mw eint und
sie waren ganz rein. Da konnte ihr der Teufel wiederum nicht
nahen. Wüthend sprach er zum Müller: „hau ihr die Hände
ab, damit ich ihr etwas anhaben kann-.". Der Müller aber ent
setzte sich und antwortete: „wie könnt'- ich meinem Kinde die