Full text: Kinder- und Haus-Märchen (Bd. 1)

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Glück «Hch einen Vogel," der mußte zu dem Käs in die Lasche. 
Nun nahms den Weg zwischen die Beine und stieg einen hohen 
Berg hinauf; wie es oben ankam, saß da ein großer Riese auf der 
Spitze. „(Zelt, Kammerad, sprach es zu ihm, du sitzest da und 
schaust Ln die Welt? Ich bin willens mich auch hinein zu begeben; hast 
du Lust mit zu gehen!" derRiese sah es an und sprach: „du bist em 
miserabeler Kerl!" „Das wär" sagte das Schneiderlein, knöpfte 
seinen Rock auf und zeigte dem Riesen seinen Gürtel und sprach: 
da hast du's schriftlich, was ich für ein Mann bin." DerRiese 
las: siebene auf einen Streich!" meinte das wären Menschen gewe 
sen, die er erschlagen hätte und kriegte vor dem Schneiderlein doch 
ein wenig Respect. Erst aber wollt er es prüfen. Da nahm er 
einen Stein in seine Faust, und drückte ihn zusammen, daß das 
Wasser heraustropfte. „Das thu mir nach, sprach er zu ihm, wenn 
du stark seyn willst." „Jsts weiter nichts, sprach das Schneider- 
lein das kann ich auch;" griff in die Tasche, holte den faulen KaS 
und drückte ihn, daß der Saft herauslief. „Gelt, sprach es, das 
war ein bischen besser?" DerRiese wußte nicht, was er sagen sollte 
und konnts gar nicht von dem Männlein glauben. Da hob er einen 
Stein auf und warf ihn so hoch, daß er kaum noch zu sehen war. 
„Du Erpelmännchen, das thu mir nach" sprach er. „Gleich , sagte) 
ks, dein Wurf war gut, aber der Stein hat doch wieder zur Erde 
müssen herabfallen; ich will dir einen werfen, der soll gar nicht wie 
der Herabkommen." Darauf griff es in die Lasche, nahm den Vo 
gel und warf ihn in die Luft, und der Vogel froh, daß er frei ge 
worden, stieg auf und flog fort. „Nun, Kammerad, wie gefällt
	        
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