Full text: Kinder- und Haus-Märchen (Bd. 1)

drei Tagen muß ich mein Geld haben, -u kannst mirs hinaus- 
hringen." Darauf lud e'r das Fleisch ab und kehrte wieder um; 
die Hunde machten sich 'darüber her und bellten laut was, was! 
der Bauer der es von weitem hörte, sprach Zu sich: „horch, jetzt 
verlangen sie alle was, aber der große muß mir einstehen." 
Als drei Lage herum waren, dachte der Bauer vergnügt: 
heute Abend hast du dein Geld in der Lasche. Aber es wollte 
niemand kommen, und es auszahlen.,, Es ist kein Verlaß mehr 
auf jemand," sprach er und endlich riß ihm die Geduld, daß er 
in die Stadt zu den Fleischer ging und sein Geld foderte. Der 
Fleischer meinte, es wäre ein Spaß, als aber der Bauer sagte: 
„Spaß beiseite, ich will mein Geld; hat der große Hund euch 
nicht die ganze geschlachtete Kuh vor drei Lagen heim gebracht!" 
da ward der Fleischer zornig, griff nach einem Besenstiel und jagte 
ihn hinaus. „Wart, sprach der Dauer, es giebt noch Gerechtig 
keit auf der Welt \ ‘ unb ging in das königliche Schloß und bat 
sich Gehör aus. Er ward vor den König geführt, der da faß 
mit seiner Lochter und fragte: was ihm für ein Leid wiederfah- 
ren wäre? „Ach, sagte er, die'Frösche und Hunde haben mir das 
weinige genommen und der Metzger hat mich dafür mit dem Stock 
bezahlt" und erzählte weitl'äuftig, wie es zugegangen war. Dar 
über fing die Königstochter laut an zu lachen und der König sprach 
zu ihm: „Recht kann ich dir hier nicht geben, aber dafür sollst du 
meine Lochter zur Frau haben, ihr Lebtag hat sie noch nicht ge 
lacht, als eben über dich, und ich habe sie dem versprochen, der sie 
zum Lachen brachte-. Du kannst- Gott 'für dein Glück banken."
	        
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