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Er antwortete nein, sic sollte erst bas Vorige ber
zahlen. Da ging sie zu ihrem Vater Und schreite
und sagte, sie wollte in die Welt hineingehen. Da
sprach er, sie sollt hingehen in den Wald, da wollt'
er ihr ein Häuschen bauen, darin sollt' sie ihr
Lebtag sitzen und für jedermann kochen; dürfte
aber kein Geld nehmen. Also ließ er ihr ein
Häuschen im Wald bauen, vor die Thüre ein
Schild, darauf stand geschrieben: „heute umsonst,
morgen für Geld." Da saß sie lange Zeit und
sprach es sich in der Welt herum, da säß eine
Jungfrau, die kochte umsonst und das stand vor
der Thüre an einem Schild. Das hörte auch
der Jäger und dachte: ei! das wär' etwas für
dich, du bist doch arm und hast kein Geld; nahm
also seine Windbüchse und seinen Ranzen, worin
noch Alles steckte, was er damals im Schloß:als
Wahrzeichen hineingethan hatte, und ging in den
Wald. Er fand auch das Häuschen mit dem
Schild: „heute umsonst, morgen für Geld. Er
hatte aber den Degen umhängen, womit er den
drei Riesen den Kopf abgehauen hatte, trat so in
das Häuschen hinein und ließ sich etwas zu esse»
geben. Er freute sich über das schöne Mädchen,
es war aber auch bildschön. Sie fragte ihn, wo
er her käm und hin wollte, da sagte er: „ich
reise in der Welt herum.'' Da fragte sie ihn,
wo er den Degen her hätte, da stünde ja ihres
Vaters Name darauf! Fragte er, ob sie des Kö,
nigS
nigs Tochter wäre? „ja" sagte sie. „Mit die«
sem Säbel, sprach er, hab' ich drei Riesen de»
Kopf abgehauen" und holte zum Zeichen ihre
Zungen ans dem Ranzen, dann zeigte er ihr auch
den Pantoffel, den Schlippen vom Halstuch und
bas Stück vom Hemd. Da war sie voller Freude
und sagte, er war' derjenige, der sie erlöst hatte.
Darauf gingen sie. zusammen zum alten König,
und die Prinzessin führte ihn in ihre Kammer
und sagte ihm, der Jäger sey der rechte, der sie
erlöst hätte von den Riesen. Und wie der alte
König die Wahrzeichen alle sah, da konnt' er nicht
mehr zweifeln und sagte, das wär' ihm lieb, und
er sollte sie nun auch zur Gemahlin haben; dar,
über war die Prinzessin von Herzen froh. Dar,
auf kleideten sic ihn, als wenn er ein fremder
Herr wäre, und der König ließ ein Gastmahl an,
stellen.. Als sie nun zu Tisch gingen, kam der
Hauptmann auf die linke Seite der Prinzessin,
der Jäger aber auf die rechte, und der Haupt,
mann meinte, dao sey ein fremder Herr und war'
zum Besuch gekommen. Wie sie gegessen und
getrunken hatten, sprach der alte König zum
Hauptmann, er wollt' ihm etwas aufgeben, das
sollt er errathen: wenn einer siräch, er hätte
drei Riesin um's Leben gebracht und er gefragt
würde, wo die Zungen der Riesen wären, und er
müßt' zusehen, und waren keine in ihren Köpfen,
wie das zuginge? Da sagte der Hauptmannr
Kindermährchen N, ' K