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Die himmlische Hochzeit.
(Aus dem Mecklenburgs Gränzt an die Legende
und ist docb auch ganz kin^errrrarchenhaft. Der Un
schuld iae Glauben - an die Worte Gottes, fuhrt selbst
veim Misiverfrandntß doch zur Seligkerr. Uebrigens
merkwürdige Einstimmung mit einem indischen My
thus von einem Göttcrbrld, welcher das verzehrt,
was ihm auch ein unschuldiger Knabe vorsetzt. (Po
lier II. 302. 3030
36 .
Die lange Nase.
(Aus Awehrn) Die Sage vom Fortunat, die
stch auch als eine deutsche ausweist, denn nachdem
Volksbuch ist diese Erzählung offenbar nicht gemacht,
sondern hier viel alrerrhümticher und einfacher. (Vgl.
I. Nr. 36. 57.) Der W ü n sch m a n t e l und das
Horn kommen da gar nicht vor, sondern ein Hut
und ein Seckelz die Gefta Rvmanor. haben alles
noch viel einfacher: im Fortunat wachsen statt der
Nasen Hörner, in den Gestis Nomanor. entsteht
der Aussatz (eben so kommen in Helwig jüdisch.
Geschichten Nr. zg. zwei Aepfclbaume vor, wo die
Frucht des einen aussätzig macht, die des andern
heilt). Da die Alten schon, wie wir, mancherlei
Sprüchwörter von der langen Nase hatten, so mag
ihnen auch eme ähnliche Fabel bekannt gewesen seyn
z. B. bei Martial: urtsu«, cjualem noluent ferre ro-
Atlas — Der l). Faust kann sich auf eine
wirkliche Person gründen, um die sich viel ältere Sa
gen gesammelt haben; sein Name ist mythisch und
weil er den Wünschmantel besitzt, heißt er der
Begabte, das Glückskind, Wünschkind faustus wie
fortunatu s.
Das gedruckte Buch wurde zuerst im 15 Jahrh,
vermuthlich aus Volks sagen in spanisch niedergeschrie
ben, wie schon die Eigennamen darin: Andalosia,
Marsepia, Ampedo, beweisen.
XXXIII
Die drei Brüden
37 .
Die Alte im Walb.
(Aus dem Paderborn.) Mir Joringet und Jo-
binde I. 69. verwandt. Die Alte ist die Hexe im ^ ^
Märchen von Gretel und Hansel I. 16. und selbst zu Jr rr ?
Der Circe gehörig. , '
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Aus der Schwatmgegend, doch auch sonst viel- ^ L
faltig gehört, hier am vollständigsten. Es ist ent v
altes Scherz - und Lügenmärchen und wahrscheinlich/ 2;A-L(l
sehr verbreitet Jni 16 Jahrh, kam eine Sammlung VKn *\ >
davon in Frankreich heraus von Philipp d’Alcripo ^5 y
(^Picard) Herr von Ne i (rien) in Verbos (Vertbois)
wo dieses sich auch unter andern findet. In der neu
eröffneten Schaubühne menschlicher Gewöhn - und
Thorheiten t. I. or a (wahrscheinlich bald nach dem
30 jähr. Krieg) werden S. 88 — 9 2 solche Aufschnei
dereien zusammengestellt, darin heißt es: „damit ich
aUhier jenes vierjährigen Kindes, welches mit einem
schweren breiten Säbel so meisterlich fechten können,
daß ihm in vollem Regen kein einziger Tropfen aufs
Haupt gefallen , keine Meldung thue." — „Item r
jeder Goldschmidt, welcher einer Mücken unter jeden
Fuß ein güldenes Hufeisen mit 24 Nägeln ange
heftet."
39 .
Der Teufel und seine Großmutter.
(Aus Zwehrn ) Im Grund ähnlich dem Teufet
mit den drei Goidhaaren (I. 29.), wo ibm das Ge
heimniß abgelauscht wird, wie dem Rumpenstilzchen
(I. 550 "nd dem Fischer in der Hervarar Sage S.
» 82 . — Die Peitsche ist eine bei Hold anschlagende
Wünschelruthe. — Das ganze Märchen bar et
was nordisches ln seinem Wesen , der Teufel erscheint
als ein ungeschickter, überlisteter Jote, vor allem nor,
disch ist das Räthsel; auch das Verstecken des mensch
lichen Ankömmlings durch die Rieftnfrgu, Tochter,
Kindermärchen ii. C