XXX
entstanden, welcher die Erdmänner sonst zu gehor
chen pflegen, wie in Nr. 6. das blaue Licht tst ein
Irrwisch, dan. Vättelys (Geisterlicht) und Lygte-
mand, der Herr des Zwergleins. Schartlin's Ausru
fung war: „blau Fe^uer!" welche Worte sich auch
mehrmals bei Hans Sachs finden.
Zr.
Das eigensinnige Kind.
lHessisch.) Einfach kindliche Lehre, wie im Mär
chen vom alten Großvater I. 73. und vom gestohlenen
Heller I. 7. Das Herauswachsen der Hand aus dem
Grabe ist ein weitverbreiteter Aberglaube und gilt
nicht blos von Dieben, sondern von Frevlern an ge
bannten Bäumen, (Schillers Tell Act. 3. Sc. 3 -)
yon Vatermördern (Wunderhorn I. -26.) In
Schimpf und Ernst ist noch eine andere Erzählung
von einem Arm, der aus dem Grab hervorreckt (dan.
Ausg. p. 2I8-* Es ist auch nur eine blose Verände
rung dek^ nämlichen Idee, wenn aus dem Hügel und
Mund Begrabener^ Blumen oder beschriebene Zet
tel, ihre Schuld oder Unschuld anzuzeigen, wachsen.
Es ist auch die Sage und der Glauben, daß dem,
welcher seine Ettern schlägt, die Hand aus der Erde
wächst; so ist der Fuchsrhurm auf dem Hausberg bei
Jena der kleine Finger eines versunkenen Riesen, der
Hand an seine Mutter gelegt hatte.
32 .
Die drei Feldscherer.
(Aus Zwebrn.) Die Gesta Romanor. ldeutsche
Äusq. i 48 y. Cap. Z7. lat. Cap. 76.) enthalten ein
ähnliches Märchen. Zwei geschickte Aerzte wollen,
um allen Zank zu schlichten, ihre Kunst an einander
erproben; der sich geringer zeigt, soll des andern
Jünger werden. Der eine zieht durch Hülfe einer
edlen Salbe ^ohne Schmerz und Verletzung dem an
dern die Augen aus, legt sie auf den Lisch und setzt
sie eben so leicht wieder ein. Der andere will nun
dasselbe Kunststück auch vollbringen, zieht jenem mit
seinen Salben nun die Augen heraus und legt sie auf
den Tisch, als er sich aber bereiter, sie wieder einzu
setzen, kommt ein Rabe durch das offene Fenster und
holt schnell ein Auge weg und fnßts. Der arbeiten
de ist in Noth, denn kann er das Aug nicht wieder
einsetzen, wird er dem andern unrerthänig; da schaut
er sich um und erblickt eine Ziege, dieser nimmt er
eilends das eine Auge und setzt es seinem Gesellen für
das fehlende ein. Als er ihn fragt, wie es ihm vor
komme, antwortet er, Verletzung und Schmerz ha
be er nicht gespürt, aber eins seiner Augen schaue im->
wer über sich zu den Bäumen (wie nämlich dre Zie
gen nach dem Laub thun), das andere unter sich. —
Das eingesetzte Herz erinnert an Hrugnir's steiner- . „
nes und das seinem Diener Mokurkalfr eingesetzte Vnf J&V
Pferdeherz u. s. w. Zu dem Einsetzen fremd er Au- , p iu Vo/
ger^vgl. auch das Märchen von der Nachtigall und 1/7^**
^Blindschleiche (1.6.) und nähere Einsicht m'ßteleh-^^^
ren in wie fern ein altdeutsches Gedicht „von einem / + L
König der Katzenaugen gewann" (Schlegels Mus. ' h, >
IV. p. 4 iü.N^-Uvhierher gehört. ' V 7 '
35 * ‘KaAnM. y, piJv'oVm.
Der Faule und der Fleißige. '»&) <yr<%Kr •
(Aus der Scbwalmgegend.) Die Erlösung durch
einen Kuß kommt häufig in den Sagen vor.
34 *
Die dvei Handwerksp urschen.
Nach einer Erzählung aus Dwehrn und einer an
dern aus der Leinegegend. In der letztern ist ab
weichend, daß der Wirth den Getödreten begräbt,
aber ein Freund desselben kommt, entdeckt sein Pferd
im Wirthsstall und sein Hund scharrt unter der Dach
traufe, wo der Ermoroere vergraben lieqt, einen
Arm heraus, dessen Kleidung er wieder erkennt.