meines Vaters Königreich verloren und kann
nicht wieder nach Haus kommen." Da sprach's
aus dem Eisen,Ofen: „ich will dir wieder nach
Haus verhelfen in einer kurzen Zeit, wann du dich
willst unterschreiben, zu thun, was ichverlange. Jch
bin ein größerer Königssohn, als du eine Königs/
tochter und will dich heirathen." Da erschrak
sie und dachte: „lieber Gott, was soll ich mit
dem EisenOfen anfangen!" weil sie aber gern
wieder zu ihrem Vater heim wollte, unterschrieb
sie sich doch, zu thun, was er verlangte. Er
sprach aber: „du sollst wiederkommen, ein Mes/
ser mitbringen und ein Loch in das Eisen schrap/
pcn; dann gab er ihr jemand zum Gefährten, der
ging nebenher und sprach nicht, er brachte sie aber
in zwei Stunden nach Haus. Nun war große
Freude am Schloß, als die Prinzessin wieder kam
und der altcKönig fiel ihr um denHals und küßte
sie. Sie war aber sehr betrübt und sprach: „ lie/
ber Vater, wie mir's gegangen hat! 'ich wär'
nicht wieder nach Haus gekommen aus dem gror
ßen wilden Walde, wann ich nicht war' bei einem
eisernen Ofen gekommen, dem habe ich mich müss
sen dafür unterschreiben, daß ich wollte wieder zu
ihm zurückkehren, ihn erlösen und heirathen." Da
erschrack der alte König so sehr, daß er beinähe in
eine Ohnmacht gefallen wäre, denn er hatte nur
die einige Tochter. Berathschlagten sich also, sie
wollten die Müllerstochtcr, die schön wär', an
ihre Stelle nehmen, führten die hinaus, gaben
ihr ein Messer und hießen sie an dem Eisen/Ofen
schaben. Sie schrappte auch 24 Stund, konnte
aber nicht das geringste hcrabbringcn; wie nun
der Tag anbrach, ricf's in dem Eiscn.-Ofen: „mich
däucht, 's ist Tag draußen!" Da antwortete
sie: „das däucht mich auch, ich meint, ich hört
meines Vaters Mühle rappeln."— „So bist
du ja eine Müllerstochtcr, dann geh gleich hinaus
und laß die Prinzessin herkommen." Da ging
sie hin und sagte dem alten König, der draußen
wollte sie nicht, er wollte seine Tochter. Da er/
schrak der alte König und die Prinzessin weinte;
sie hatten aber noch eine schöne Schweinhirts/
tochter, die war noch schöner, als die Müllers/
tochter, der wollten sie ein Stück Geld geben,
damit sie für die Prinzessin zum eisernen Ofen
ging. Also ward sie hinausgebracht und mußte
auch 24 Stund schrappen, sie bracht aber nichts
davon. Wie nun der Tag anbrach, ricf's im
Ofen: „mich däucht, es ist Tag draußen!" Da
antwortete sic: „das däucht mich auch, ich meint,
ich hört meines Vaters Hörnchen tüten!" —
„So bist du ja eine Schweinshirtcn/Tochter,
dann geh gleich hinaus und laß die Prinzessin
kommen. Und sag' ihr, es sollt' ihr wiedersah/
ren, was ich ihr versprochen hatte, und wann sie
nicht käme, sollte alles zerfallen sind einstürzen
und kein Stein auf dem andern bleiben." Als