Full text: Kinder- und Haus-Märchen ([1])

— XXXVI — 
mochte ihn zu heilen, bis er einstmals hörte (oder 
es ihm träumte), daß weit davon der Vogel Phö 
nix wäre, durch dessen Pfeifen (oder Gesang) er 
allein genesen könne. Nun machen sich die Söh 
ne nach einander auf, und nur in der Menge der 
verschiedenen Aufgaben, die der dritte Sohn zu 
bestehen har,-welchen die verschiedenen Recensio 
nen ab. Das norhwendige Pfeifen des Phönix 
ist hier allerdings besser begründet. Einmal wird 
auch erzadlt, daß der Fuchs, nachdem er den 
Schuß zuletzt empfangen, ganz verschwindet und 
nicht zu einem Menschen wird. Das Sturzen in 
den Brunnen (wofür auch ein Steinbruch vor 
kommt) ist ryit der Sage von Joseph, der ja auch 
sonst selbst der Phönix, (d. h. der Goldvogel) ist, 
die Befreiung daraus durch den Fuchs mit der 
von Aristomenes (nach Pausanias), von Sindbad 
(nach 1001 Nacht), und Gog und Magog (nach 
Monrevilla) merkwürdig verwandt. — 
In den Kindermärchen aus mündlichen Erzäh 
lungen gesammelt, Erfurt bei Keyser ,787. wird 
unser Märchen S. 94-150. in falschem Ton er 
zählt; im Norden ist eö aber schon früh bekannt 
gewesen, und ohne Zweifel auch in andern Thei 
len Europas. 
Peringskiold in seinem für Hickes gemachten 
Caralog p. 515. führt die Saga af Arrus Fa- 
gra an, und beschreibt ihren Inhalt folgender 
maßen: bist, äs tribus fratribus Carolo, Vil- 
liialmo atque Arturo, cogn. fägra, regis angliae 
jßliis, qui ad inquirendum Phönicem, ut ea cu- 
raretur morbus immedicabilis patris illorum, in 
nltimas usque Indiae oras missi sunt. (Viel 
leicht ist auch in einem angelsachs. Codex, den 
Wanley p. 281. angiebt: Liber VJ. septem con- 
stans capitulis, descriptionem tractat feliciisi- 
mae cujusdam regionis orientalis et de Phöni- 
ce, quae ibi invenitur, etwas davon berührt). 
Eine spatere dänische Bearbeitung in sechszeiligen 
Strophen ist zum Volksbuch geworden, aber ohne 
poetischen Werth. Nyerup handelt davon unter 
Rum. 15. Von dem daselbst angeführten Titel 
rst eine vor uns liegende Ausgabe etwas abwei 
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chend, und der Uebersetzung aus dem Holländi 
schen, die wohl nur ein Vorgeben ist, wird micht 
gedacht*. (En meget markvardig Historie om Hong 
Edvard af Engelland, der faldt i en svar Syg- 
bom, rnen helbrededes ved en viis Qvindes Raad, 
og det .cne ved Hans yngste Söus PrinS Aru 
(Arri) Omhed og Mod, der havde sin Fader saa 
kjer, at Han foretog en Rejse til Dronningen af 
Arabien, tilvendte sig ved List hendes Klcnodier, 
bortförde DronningenS dyrebare Fugl Phönix, og 
sik til Slutning . . . Dronningen selv tilagte.) 
Die Söhne heißen auch hier Carl, Wilhelm und 
Anus, vom hülfreicken Fuchs kommt nichts vor, 
und fast in altem ist die deutsche Volkserzahlung 
weit vorzüglicher. 
Zu dem treuen Gevatter Sperling. No. 56. 
Ueber den Zusammenhang dieses Märchens mit 
dem Gedicht von Reinhart Fuchs. S. Schlegels 
deutsches Mnseum 1812. Maiheft. 
Zu Prinz Schwan. No. 59. 
Aehnlich damit das Märchen von den drei 
Gürteln in der Vraunschw. Sammt. S. 122—150. 
Die Königin erhalt von einer Fee, der sie als ei 
ner alten bösen Hexe unermüdlich Beistand gelei 
stet, drei Gürtel, so lang die nicht entzwei gin 
gen, könne sie an die Liebe und Treue ihres ab 
wesenden Gemahls glauben. Als zwei davon ge 
platzt sind, verkleidet sie sich in eine Pilgerin und 
zieht ihm nach. In einem großen Wald, durch 
den sie geht, fallen ihr nach einander drei goldne 
Nüsse vor die Füße, die sie aufhebt und mitnimmt. 
Sie kommt zu einem Müller, der sie für seine 
Base ausgeben will, und ihr eineg andern Na 
men giebt. Hier findet sie der König, und ohne 
sie wiederzuerkennen, verliebt er sich m sie. Sie 
zeigt sich ihm geneigt, wie er sie aber umarmen 
will, platzt der dritte Gürtel, sie erschrickt und 
bittet ihn die Hausthüre zuzumachen, deren Schla 
gen sie nicht hören könne. Wie er aber eine zu-
	        
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