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mochte ihn zu heilen, bis er einstmals hörte (oder
es ihm träumte), daß weit davon der Vogel Phö
nix wäre, durch dessen Pfeifen (oder Gesang) er
allein genesen könne. Nun machen sich die Söh
ne nach einander auf, und nur in der Menge der
verschiedenen Aufgaben, die der dritte Sohn zu
bestehen har,-welchen die verschiedenen Recensio
nen ab. Das norhwendige Pfeifen des Phönix
ist hier allerdings besser begründet. Einmal wird
auch erzadlt, daß der Fuchs, nachdem er den
Schuß zuletzt empfangen, ganz verschwindet und
nicht zu einem Menschen wird. Das Sturzen in
den Brunnen (wofür auch ein Steinbruch vor
kommt) ist ryit der Sage von Joseph, der ja auch
sonst selbst der Phönix, (d. h. der Goldvogel) ist,
die Befreiung daraus durch den Fuchs mit der
von Aristomenes (nach Pausanias), von Sindbad
(nach 1001 Nacht), und Gog und Magog (nach
Monrevilla) merkwürdig verwandt. —
In den Kindermärchen aus mündlichen Erzäh
lungen gesammelt, Erfurt bei Keyser ,787. wird
unser Märchen S. 94-150. in falschem Ton er
zählt; im Norden ist eö aber schon früh bekannt
gewesen, und ohne Zweifel auch in andern Thei
len Europas.
Peringskiold in seinem für Hickes gemachten
Caralog p. 515. führt die Saga af Arrus Fa-
gra an, und beschreibt ihren Inhalt folgender
maßen: bist, äs tribus fratribus Carolo, Vil-
liialmo atque Arturo, cogn. fägra, regis angliae
jßliis, qui ad inquirendum Phönicem, ut ea cu-
raretur morbus immedicabilis patris illorum, in
nltimas usque Indiae oras missi sunt. (Viel
leicht ist auch in einem angelsachs. Codex, den
Wanley p. 281. angiebt: Liber VJ. septem con-
stans capitulis, descriptionem tractat feliciisi-
mae cujusdam regionis orientalis et de Phöni-
ce, quae ibi invenitur, etwas davon berührt).
Eine spatere dänische Bearbeitung in sechszeiligen
Strophen ist zum Volksbuch geworden, aber ohne
poetischen Werth. Nyerup handelt davon unter
Rum. 15. Von dem daselbst angeführten Titel
rst eine vor uns liegende Ausgabe etwas abwei
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chend, und der Uebersetzung aus dem Holländi
schen, die wohl nur ein Vorgeben ist, wird micht
gedacht*. (En meget markvardig Historie om Hong
Edvard af Engelland, der faldt i en svar Syg-
bom, rnen helbrededes ved en viis Qvindes Raad,
og det .cne ved Hans yngste Söus PrinS Aru
(Arri) Omhed og Mod, der havde sin Fader saa
kjer, at Han foretog en Rejse til Dronningen af
Arabien, tilvendte sig ved List hendes Klcnodier,
bortförde DronningenS dyrebare Fugl Phönix, og
sik til Slutning . . . Dronningen selv tilagte.)
Die Söhne heißen auch hier Carl, Wilhelm und
Anus, vom hülfreicken Fuchs kommt nichts vor,
und fast in altem ist die deutsche Volkserzahlung
weit vorzüglicher.
Zu dem treuen Gevatter Sperling. No. 56.
Ueber den Zusammenhang dieses Märchens mit
dem Gedicht von Reinhart Fuchs. S. Schlegels
deutsches Mnseum 1812. Maiheft.
Zu Prinz Schwan. No. 59.
Aehnlich damit das Märchen von den drei
Gürteln in der Vraunschw. Sammt. S. 122—150.
Die Königin erhalt von einer Fee, der sie als ei
ner alten bösen Hexe unermüdlich Beistand gelei
stet, drei Gürtel, so lang die nicht entzwei gin
gen, könne sie an die Liebe und Treue ihres ab
wesenden Gemahls glauben. Als zwei davon ge
platzt sind, verkleidet sie sich in eine Pilgerin und
zieht ihm nach. In einem großen Wald, durch
den sie geht, fallen ihr nach einander drei goldne
Nüsse vor die Füße, die sie aufhebt und mitnimmt.
Sie kommt zu einem Müller, der sie für seine
Base ausgeben will, und ihr eineg andern Na
men giebt. Hier findet sie der König, und ohne
sie wiederzuerkennen, verliebt er sich m sie. Sie
zeigt sich ihm geneigt, wie er sie aber umarmen
will, platzt der dritte Gürtel, sie erschrickt und
bittet ihn die Hausthüre zuzumachen, deren Schla
gen sie nicht hören könne. Wie er aber eine zu-