hüpfte aber wieder in eine andere Ecke und
rief.- „hier bin ich!" Und so hatte es sie zum
Narren und trieb es so lange, bis sie müd wa
ren, und davon gingen. Der Daumerling warf
nun die Thaler nach und nach alle hinaus und
auf den letzten fetzte er sich selber, und flog da
mit durchs Fenster hinunter. Die Räuber lob
ten ihn gewaltig, und hätten ihn zu ihrem
Hauptmann gemacht, wenn er gewollt hätte,
darauf theilten sie die Beute; das Schneider-
lein kann aber nicht mehr nehmen als einen
Kreuzer, weil es nicht mehr bei sich tragen
kann.
Darauf nahm es den Weg wieder zwischen
die Beine, und endlich, wejls mit dem Hand
werk schlecht ging, verdingte es sich als Haus
knecht in einem Gasthof. Die Mägde konnten es
aber nicht leiden, weil es alles sah, was sie >m
Haus heimlich hielten, ohne daß sie es merk
ten, und sie darnach angab, und hatten ihm
gern einen Schabernack angethan, Als es daher
einmal in der Wiese spazieren ging, wo eine
mähre, mähte sie es mit dem Gras zusammen,
und warf es daheim, den Kühen vor, und die
schwarze schluckte es mit hinunter. Der Dau
merling war nun in der Kuh eingesperrt, und
hörte Abends sprechen, daß sie sollte geschlach
tet werden. Da war sein Leben in Gefahr
und er rief: „ich bin hier?" — „Wo bist
du?" — „In der schwarzen." Er ward aber
unrecht verstanden und die Kuh geschlachtet;
glücklicher Weise traf ihn kein Hieb, und er
kam unter das Wurstfleisch. Wie das nun soll
te gehackt werden, rief er: „hackt nicht zu tief!
hackt nicht zu tief! ich stecke darunter!" Vor
dem Lärmen aber hörte das kein Mensch, doch
sprang er so behend zwischen den Hackmessern
durch, daß ihm keine was schadete, aber ent
springen konnt? er nicht, und ward in eine
Blutwurst ge^W^ Mit der ward er in den
Schornstein zum Räuchern aufgehängt, und
mußte hängen, bis im ^Wincer^ mg die Wurst
sollte gegessen werden, ««tzcMe seirs Quartier
aufgeschnitten ward, sprang «r-heraus und lief
davon.
Das Schneiderlein wanderte wieder, da kam
es aber einem Fuchs in den Weg, der schnappte
es auf: „Herr Fuchs, rief es, ich bin hier,
laßt mich frei." — „Ja, sagte der Fuchs, an
dir hab ich doch nicht viel: wenn du machst,
daß dein Vater mir alle seine Hüner im Hof
giebt." Das gelobte es, und da trug es der
Fuchs heim, und kriegte alle Hüner im Hof;
das Schneiderlein aber brachte seinem Vater sei
nen erworbenen Kreuzer von der Wanderschaft
mit. —
„Warum hat aber der Fuchs die armen
Piephüner zu fressen kriegt?" — „Ei, du