Full text: Brief von Adolf Friedrich Hesse an Louis Spohr

Breslau den 18 März 1842

Geehrtester Herr Kapellmeister!

Da Sie an Seidelmann geschrieben und dabei meiner
Ihnen übersandten Orgelsachen gedacht haben, so dürfte wohl
noch einige Zeit vergehen, ehe ich selbst einige Zeilen Ihrer
Hand erhalte. Um dies jedoch so bald als möglich zu erleben sende
ich diesen Brief an Sie ab, und wünsche jetzt wirklich, daß keiner
von Ihnen unterwegs ist. Sie wollen nächsten Sommer nach
Carlsbad gehen, auch mir ist die Kur von den Ärzten ernstlich
verordnet worden, da ich an Aufregungen des Blutes leide, welches
aus dem Unterleibe entspringen soll und weil ich seit einiger
Zeit stärker geworden bin, was mir nicht lieb ist. Ich würde
daher jedenfalls die Zeit, in welcher Sie in Carlsbad sind,
benutzen. Sollten Sie aber dann nach England gehen, so würde ich
bittere Reue empfinden. Ich möchte daher gern wissen, wie
es mit dieser Angelegenheit steht. In diesem Falle würde
ich meine Kur hier mit Marienbader Kreutzbrunnen abmachen
da ich die Reise nach England allem übrigen vorziehe.
In unserer heutigen Zeitung steht, daß Sie im September
auch nach Salzburg reisen würden zur Enthüllung der Mozart-
Statue. Schreiben Sie mir recht bald etwas Gewisses.
Ernst war wieder hier und gab ein Konzert für die Armen
worin er auch Ihre Gesangsscene spielte. Vieles gelang ihm
sehr gut, manches auch nicht. Im ganzen war die Spielweise
nicht die Ihrige, und sonderbar, er hatte trotz seiner sonst
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