ungnädig aufgenommen, und verbäte sich bei seiner
Anwesenheit in Breslau jede Feyerlichkeit.
Der Präsident v. Merckel ermahnte den Magistrat, sein
Versehen wieder gut zu machen, worauf letzterer
abermals an den König schrieb: „es thäte ihm (dem Magistrat)
leid, daß der König eine solche Bitte ungnädig aufgenommen
hätte, er könne aber seine Verwunderung darüber nicht
verbergen besonders da der Hochselige König dem
Lande dies versprochen hätte. Der Magistrat wäre
das Organ des Volkes, und hielte es sonach für seine
Pflicht, die Wünsche des Volkes vorzutragen.”
Des Königs Befehl aber wegen Verbittung aller Feier-
lichkeiten würde man pünktlich nachkommen.
Wie man munkelt soll die Wirkung des Schreibens
keine ungünstige gewesen sein, und der König selbst
gar nicht die Gesinnungen haben, wie sie von dem
Minister geschildert wurden.
Zu Ihrer Reise in die Schweiz wünsche ich Ihnen
viel Vergnügen, wenn es Ihnen nicht zu beschwer-
lich ist, wage ich noch um ein paar Zeilen wegen
meiner Ihnen vorgetragenen Bitte zu ersuchen.
Empfehlen Sie mich hochachtungsvoll den lieben
Ihrigen.
Hochachtungsvoll
Ihr
ergebener Verehrer
Adolph Hesse
Volltext von: Karl Traugott Goldbach, Spohr-Briefe
www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1841061431