von 1 ½ Jahren, wieder einen Anfall von
Magenkrampf bekam, der bis zum Abend
so schlimm wurde, daß ich ganz außer Stande
war, mein Musikstück vorzutragen. Ich
mußte im Bette bleiben und Wiele
konnte glücklicher Weise für mich ein-
treten, so daß weiter keine Störung
entstand.
Den 15ten Juni, mit dem Beginn der Fe-
rien, werden wir die Reise nach Prag
und Wien antreten. Wir hoffen mit
Zuversicht Sie in einer dieser [Städ]te
zu treffen und wieder so fröh[liche] Tage
wie vorigen Sommer mit Ihnen zu ver-
leben. Wünschen Sie es, so melde ich
Ihnen kurz vor der Reise genau die
Tage unserer Eintreffens in Prag und
Wien. Dort denke ich uns einen Flügel
für meine Frau zu kaufen und würde
mich freuen, dabey mit Ihrem Rath un-
terstützt zu seyn. – Alles Übrige
erspare ich fürs Mündliche.
Herzliche Grüße von den Meinigen.
Mit wahrer Freundschaft stets der Ihrige
Louis Spohr.