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Die Gela- oder Gislacapelle.
(Kiipf. XXII.)
Zu den ältesten Gebäuden Gelnhausens gehört die vor dem Holz - Thor,
aufserhalb der Ringmauern der Stadt gelegene Capelle , welche der Sage nach
von der Gräfin Gela erbaut ward: ein längliches Viereck von 28' Länge und
^ 4 -VJ Breite, 2& Höhe, wird durch vier starke Mauern gebildet, in welchen
Fenster im Rundbogenstyle befindlich sind. In einer der Längenfacaden ist zur
Seite der Eingang befindlich, welcher in das jetzt verfallne Innere führt, dessen
Decke vormals von einer Säule im Mittel getragen wurde, welche den
Wölbungen zum Widerlagspuncte diente. Die Erbauung der Capelle durch die
Gräfin Gela ist übrigens blos in der Volkssage begründet. Baustyl und innere
Ausführung geben dem Gebäude vorgothischen Charakter, und lassen glauben, es
möge mit dem Glockenthurm der Pfarrkirche zu einer Zeit erbaut worden sein.
Jetzt naht diese Capelle gänzlichem Verfall und dient keinem Zwecke
mehr. Der vor derselben liegende Todtenhof gehört dem etwa eine halbe
Stunde von Gelnhausen entlegnen Dorfe Haitz, und es ist wahrscheinlich, dafs
noch vor zweihundert Jahren hier Messe gelesen wurde.