Der Name Ernst Koch, dessen poetischen Nachlaß wir in
dieser Sammlung der Oeffentlichkeit übergeben, hat in der
Tagesliteratur bereits einen zu guten Klang, als daß wir
hier sein Lob unternehmen müßten. Sein „Prinz Rosa-
Stramin", seine „Erzählungen" und „Novellen" haben ihn
auch in weitern Kreisen rühmlichst bekannt gemacht, und
er dürfte unter der Legion von Dichtern und Literaten,
die in den letzten Decennien in allen Ecken und Winkeln
Deutschlands wie Pilze emporwucherten, einer von den
wenigen sein, die sich in der Geschichte der Nationalpoesie
einen bleibenden Platz erobert haben. Darum wird denn auch
die spätere Nachlese, die wir aus den zerstreuten Papieren
des Verstorbenen nicht ohne Mühe zusammengetragen, allen
Freunden der schönen Literatur eine willkommene Gabe
sein. Nur bedauern wir, daß ein so frühreifes reichbegabtes
Dichtertalent uns verhältnißmäßig so wenig Früchte und
Proben seiner Produktionskraft hinterlassen hat. Gewiß
hätte Koch der köstlichen Blumen noch unendlich mehr in
den Blüthenkranz deutscher Poesie hineingewunden, wenn
er ihrer in Frieden und Muße hätte warten können. Aber