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ristisches Zwiegespräch einzulassen, die eingestreuten komi-
schen Situationen und Gedankenblitze erinnern an Jean
Paul, zum Theil an den Verfasser der „Reisebilder".
Aber es wäre eine Verkennung der ihm in hohem Grade
angebornen Produktionsgabe, wenn man ihn mir Kuzkow
der servilen Imitation Heine's bezüchtigen wollte, wogegen
sich Koch selbst in dem Vorwort zu seinen „Erzählungen"
energisch verwahrt hat. Sind wir auch mit dem Dichter
selbst weit davon entfernt, alles und jedes in seinem Leben
wie in seinen Schriften billigend und lobend anzuerkennen,
so müßten wir doch auch dagegen mit ihm in aller Ent-
schiedenheit protestiren, wenn man ihn zum Gesinnungs-
genossen des getauften Judenheiden herabwürdigen wollte.
Die Gemeinheit, womit der Vater und Chorführer des
„jungen Deutschland" alles Ernste und Heilige in den Koth
seiner Leidenschaft herabzog, die Heuchelei des atheistischen
Verstandesmenschen, der bei aller Gefühls- und Gesinnungs-
losigkeit mit Seelengröße und Byronischem „Weltschmerz"
kokettiren konnte, war ihm aus Grund seines Herzens
verhaßt. Bei allen jugendlichen Irrungen und allen Stür-
men des Lebens hatte Koch den Adel seiner liebenswürdigen
Seele bewahrt, und was er schrieb und sang, entströmte
als die eigne Sprache eigner Poesie den tiefsten Tiefen sei-
ner überaus genialen und überaus gemüthsvollen Dichter-
natur.
Was die vorliegende Sammlung betrifft, so hielt es
der Herausgeber für eine Pflicht der Pietät gegen den