Full text: Gedichte

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So kommen sie, mit alt' und neuem Leben, 
Die unsichtbaren Geister, gleich den Elfen, 
Aus allen Elementen, um zu helfen, 
Geheimnißvoll der Liebe Band zu weben. 
Doch kenn' ich zwei von jenen kleinen Webern, 
Gar sehr geschäftig, mächtig, flink Geschwister. 
Die eine, ernst, mit blauem deutschem Auge, 
Von reichem und harmonischem Gemüthe, — 
Die Schwester, eine schöne Himmelsblüthe, 
Die einst als Mädchen aus der Fremde kam, 
Mit einem Füllhorn überird'scher Gaben. 
Die erste trägt die Tafeln der Gesetze, 
Wonach die Muttersprache tönt und klingt; 
Die and're mit dem Amaltheahorne, 
Sie trägt die gold'nen Schlüssel zu dem Borne, 
Aus welchem in melod'schen Wellen 
Die Lieder uns'rer Dichter quellen. 
Was hab' ich diesen Schwestern zu verdanken, 
Wenn jetzt auch uns mit Amaranthenzweigen 
Die Früchte und die Lieb' umranken, 
Die sich so schön in diesem Strauße zeigen? 
Dann bin ich glücklich, denn, wie jene Schwestern, 
Zu allen Zeiten, heut' wie gestern, 
Ein ewig jugendlicher Hauch durchdringt:
	        
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