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scheit; Herzog. 13' Tod mit Spaten, der wie eine Trompete geblasen wird; Räuber. 14' Tod mit Trum-
scheit; Wucherer. 15' Tod mit Hacke wie Trompete geblasen; Bürger. 16' Tod mit Fidel und Bogen;
Handwerker. 17' Tod mit Trompete und Wappen des Todes; Junker. 18' Tod mit Harfe; Wappenträger.
21' Tod mit Laute; Wirt von Bingen. 22' Tod mit Harfe; Fürsprecher. 23' Tod und Bürgerin. 24' Tod
mit Signalhom; Kaufmann. 25' Tod mit Psalterium; böser Mönch. 26' Tod mit Trompete und Toten-
kopffahne; Kaiser. 27' Tod mit Portativ; Papst. 28' Tod mit Laute; Offizial. Die Bilder werden der
niederländischen Schule zugewiesen, ihre Entstehung auf Grund kostümgeschichtlicher Kriterien für
um 1470 angenommen (HAMMERSTEIN S.199, ROSENFELD [1980] S.516 „etwa 1460"), zur Verwandt-
schaft der Bilder mit dem Druck Heinrich Knoblochtzers, Heidelberg 1485, vgl. HAMMERSTEIN S.83 f.,
S. 198-206 Nr.45 u. S.206-208 Nr.46, er vermutet eine textlose Bildvorlage und weist zahlreiche Un-
stimmigkeiten zwischen den abgebildeten und den im Text genannten Ständevertretern nach, Vgl.
S.200-204 u. Abb. 266-291 - neuer Einband: Schweinsleder über Holzdeckeln mit Metallschließe.
Mundart rheinfränkisch - Bildteil um 1470 in fürstlichem Auftrag in den wittelsbachischen Niederlanden
entstanden, dazu 1W Wappen des Grafen: steigender goldener Löwe in rotem Feld, nach ROSENFELD
(1954) S.236 Anm.8 und S.252 Anm. 16 das irrtümlich falsch illuminierte Wappen der Pfalzgrafen bei
Rhein, nach HAMMERSTEIN S.204f. eine bewußte Verfälschung des Wappens der Grafen von Holland
(roter Löwe im goldenen Feld) - Textteil nach Ausweis der Mundart, Erwähnung des Wirts von Bingen
(21') und enger Verwandtschaft mit dem Druck Heidelberg 1485 (HAMMERSTEIN S.207 sieht in ihm die
direkte Textvorlage) um 1485 im mittelrheinischen Raum entstanden; - 1679 in Neustadt an der Wein-
straße dem späteren Kurfürsten Karl von der Pfalz geschenkt, vgl. die bei Struck abgedruckte, heute
größtenteils zerstörte Widmungs-Inschiift 31 am unteren Rand (Bl.3 war ursprünglich das letzte Bl. der
Hs.) - aus seinem Nachlaß mit der ,jüngeren Palatinai 1686 an die LB - im 17. Jh. gebunden, dabei
die ursprüngliche Blattfolge zerstört, zum verlorenen alten Einband vgl. STRUCK S.98 - 1942 beim Brand
der Bibliothek leicht beschädigt (Bl.12, 15, 18, 21 durch Hitze geschrumpft) und nach Berlin zur Re-
staurierung gegeben, nach Kriegsende kurzfristig in München, Central Collecting Point aufbewahrt (vgl.
STAMMLER S.61), dann zur LB zurück, Verlust von 9 Bll. (STRUCK Nr. 19, 20, 29-35, vgl. STAMMLER a. a. 0.,
ROSENFELD S.234 Anm. 4, zusammenfassend HAMMERSTEIN S.199) - 1952 Restaurierung der Bll. durch
Hübner, Freiburg, 1971 in der Werkstatt Schoy, Essen, neu gebunden.
Zur Hs.: F. KUGLER Museum (1834) No. 11 ff., erweitert wieder abgedruckt in: K1. Schriften u. Studien
z. Kunstgeschichte 1 (1852) 54f. mit 1 Abb.; M.RIEGER, Germania 19 (1874) 257-262; W. SEELMANN,
Jahrbuch d. Vereins für nd. Sprachforschung 17 (1891) 31 f., 54; STRUCK (1930) 94-98 mit älterer Lit.;
W. STAMMLER Der Totentanz (1948) 61-64 mit 2 Abb.; H. ROSENFELD Der mittelalterliche Totentanz
(1954) 234-254, 307, 332, 335 f. und Abb. 28; ST. COSACCHI Makabertanz (1965) 728-732; Propyläen
Geschichte Europas Bd.1 (1975) S.28 mit Abb. von 5' (H. DIWALD); J. W1RTH La jeune fille et la mort
(1979) S.27 mit Anm. 44 u. Abb. 11, 12; R. HAMMERSTEIN Tanz und Musik des Todes (1980) S.83 f.,
119-123, Nr.45 S.198-206, Abb. 266-291; 2VL 6 (1987) Sp. 625-628 (H. ROSENFELD); Katalog der
deutschsprachigen illustrierten Handschriften des Mittelalters, beg. von H. FRÜHMORGEN-VOSS, fortgef.
v. N.H.OTT u. G. FISCHER-HEETFELD Bd.1 (1989) S.298-300 u. Abb. 153.
111-281 [KASSELER ToTENTANzJ Bruchstück einer repräsentativen Hs., in der der
Bilderfolge zum Totentanz nachträglich ein Text des achtzeiligen Typus beigefügt
wurde. Ausg. von M. RIEGER a. a. O. S.263-280. Textabschrift der Brüder Grimm
Berlin SB Ms. germ. qu. 960 DEGERING S. 161. Schwarz-Weiß-Fotos der im Krieg
verlorenen Seiten 191, 201, 301, 32i, 35T erhalten.
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