Full text: Brief von Adolf Friedrich Hesse an Louis Spohr

Breslau den 15. März 33.

Wohlgeborner Herr!
Hochverehrtester Freund!

Schon wieder wage ich es, Sie mit einer Zuschrift zu
behelligen. Erstens nehmen Sie meinen herzlichsten Dank
für Ihren freundlichen Gruß durch Herrn Naß, aus
dessen Briefe ich ersah, daß sie auch meiner neuesten
Ouvertüre gütigst gedacht haben; ich habe mich recht sehr
gefreut zu hören, wie Sie an Ihrem 27ten Hochzeits-
tage ein neues Doppelquartett zur Aufführung brach-
ten. Gott! wie glücklich sind Sie; von der ganzen ge-
bildeten Welt verehrt, ein glücklicher Gatte in den
besten Jahren des Lebens bei ungeschwächter Kraft;
immer noch Schöpfer herrlicher Werke. Es vergeht kein
Tag, ja keine Stunde, wo ich nicht an Sie denke, und
mich der schönen Stunden erinnere, die ich so glücklich
war, bei Ihnen zu verleben; es ist, mein Stolz, Sie
meinen väterlichen Freund zu nennen.
Meine Bitte geht nun dahin: Ich bin nämlich fest ent-
schlossen, wenn mir Gott Leben und Gesundheit läßt,
künftigen Sommer wieder eine Kunstreise zu unter-
nehmen, und zwar zunächst nach Wien, von da über
Salzburg nach München, dann über Stuttgart, Mannheim,
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.