Am Rande des Waldes.
Da unten im Thale schläfrige Mittagsstille und tiefer
Frieden. Der Bach gleitet in kleinen, lautlosen Strudeln an
den Wurzeln der Weiden vorbei, ab und zu ein fahles Blatt ver-
schluckend.
Weisse Schmetterlinge sind auf den Wiesen, freiend und
kokettirend unter den blauen und gelben Blumen, und in dem
langen Grase unter den Apfelbäumen. Aus der Ferne kommt ein
Johanniskäfer auf meine Hand geflogen, und nach einer Minute
entfaltet er seine Flügel wieder und fliegt fort in die weite,
blaue, endlose Luft. Wohin Es ist ein Geheimnis! Nur ein schel-
misches Flüstern in den Halmen der Gräser sagt etwas von "ab-
gebrannt", und "Pommerland! nach Pommerland." Und feenhafte Li-
bellen auch kommen und gehen in dieser wunderbaren, stillen Mit-
tagswelt.
Die Wiesen entlang schiessen und schreien die Schwalben,
und in der Ferne steigt de Rauch schlaff und träge über die
nüchtern roten Ziegel der Dörfer. Hoch oben in die Luft kreist
ein Falke in langsamen, üppigen Curven.
Und indem ich am Rain des Waldes eine kleine Weile ruhr
und träume, kommt ein knarrender Wagen dahergezogen. Der Fuhr-
mann schläft, und die Augen der Pferde sind halb geschlossen,
bis eine Schaar barfüssiger Bauernmädchen mit hölzernen Heu-
gabeln auf der Schulter lärmend und lachend vorbeigehen. Mit