Full text: Die Sternwarten Kassels in hessischer Zeit

58) Z. h. G. V. 1927, 56, 329 ff. Wie man sonst über die Nutzbarmachung 
der Sammlung dachte, verrät ein kleiner Zug: als 1801 der fürstliche 
Stückgießer Henschel den mechanischen Saal besichtigen wollte, bedurfte 
es dazu einer ministeriellen Authorisation Matskos durch Veltheim (M)! 
Dabei waren die Henschels nicht bloß in Kassel bekannt und bewährt, son- 
dern im Museum selbst mit einer alten kostbaren Arbeit vertreten, nämlich 
mit dem von dem Gießener Uhrmacher Johann Erhard Hentzschel 1698 
angefertigten Planisphärium nach Gemma Frisius (C.-G. 51). Johann Er- 
hard, der nach dem Genealogischen Handbuch Bd. 32 - Hess. Geschlech- 
terbuch 1 1920 - ein Sohn des ältesten faßbaren Vorfahren der Familie 
ist, wurde 1702 Universitätsmechaniker in Marburg (Gundlach, Catalogus 
professorium 1927, 535 A. x.) Siehe hier Abb. B Seite 36. 
59) Zeitschrift f. d. gesamte Anatomie, 1924, 796. 
Nachtrag 1 zu Seite 19. Dank einem bei den Akten der alten Baudirek- 
tion in Marburg gefundenen Aktenstück (s. Anm. 27) läßt sich Gestalt und 
Ende des Kunsthausaufbaus noch exakter darstellen. 1801 meldet das im 
Haus liegende Kadettenkorps, daß für Turm und Altangeländer (50 Ba- 
luster) Einsturz drohe. Darauf untersucht Jussow beide Altanen und den 
kleinen Fachwerkturm, in dem die zu ihnen führende Treppe liegt. Alles 
- außer dem großen Turm - ist abbruchreif. Der Abbruch würde ein- 
schließlich der notwendigen Ersatz-Ziegeldeckung 715 Rtlr. kosten, eine 
Reparatur dagegen 1 130 Rtlr. Daraufhin wird am 12. I. 1802 der Abbruch 
angeordnet, insbesondere auch Abbruch der Treppe im kleinen Turm von 
oben „bis auf die Pritsche", (offenbar jenen oben von mir als „Schwellabsatf 
bezeichneten Lauf), und Anlegung eines Zugangs zum Großen Turm mit 
Hilfe einer „Treppenleiter". So erklärt sich die Steilheit dieses heute allein 
erhaltenen Aufgangs, und die im Text vorgetragene phsychologische Inter- 
pretation der alten Beschreibungen, „daß auf der Altane das Thürngen 
stand", wird dokumentarisch erwiesen. Was Seite 19 über die Abbruchs- 
zeit des Observatoriums vermutet wurde, ist nunmehr auf den Abbruch des 
1802 noch verbliebenen „Großen Turms" zu beschränken. Seine Beseitigung 
ist bisher nicht präziser zu datieren. 
Nachtrag II zu Seite 32. Der Entwurf, Tafel 72,2 und 3, den das Denkmäler- 
werk nach einer Handzeichnung in der Landesbibliothek leider nur unvoll- 
ständig wiedergibt, befindet sich auch im Marburger Archiv. Die franzö- 
sischen Beischriften zeigen du Rys Hand. Das eigentlich interessante an dem 
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