Full text: Die Sternwarten Kassels in hessischer Zeit

Da Bauers von v. Gohr angeregtes Modell 1783 weder Matsko noch Steg- 
mann noch Breithaupt befriedigte, werden diese Utensilien von Matskos 
eigenem Aufstellungsversuch herrühren, den er mit du Rys Hilfe unter- 
nommen hatte; C.-G. S. 45 (Nachricht davon im Astr. Jhbuch 1777, 191). 
Über das von Bauer 1770 auf der Messe vorgeführte Wunderkabinett s. 
Brunner, Hessenland 9, 257 f. 
50) Unter den von Anfang an erhobenen Forderungen steht diejenige auf 
Reparatur und Herrichtung des unter Landgraf Karl angefertigten großen 
Quadranten, C.-G. Nr. 12 obenan. (Nach Strieder X, 165 wäre er vom 
Schlosser J. A. Crone verfertigt, nach Cab. Kassen-Rechnung 1711, 30. 
VI. erhielt aber der Kasseler Büchsenmacher Saffling 15 Rtlr. für 56 1/2 
Pfund Sohlinger Federstahl zu behuf des Quadranten an den gew. Me- 
chanicus Poling. (Der Sachse Zacharius Böhling ist seit 1695 nachweisbar.) 
Seine Anbringung im Neubau mußte baulich vorbereitet werden. Als G. 
H. Hollenberg um 1780 das Kunsthausobservatorium besuchte (Bemer- 
kungen über versch. Gegenstände 1782, 42) war er dort bereits abgenom- 
men und dem Hofmechan. Breithaupt zur Umarbeitung nach Le Monniers 
Schriften übergeben. Herr Dr. Georg Breithaupt wird ihn demnächst mono- 
graphisch behandeln. So genüge hier, daß er nach Matskos Bericht an den 
Landgrafen am 24. VIII. 1785 endlich auf dem Zwehrenturm hing und 
gute Observationen versprach. 1811, 16. IX. stellte Voelkel, auf Matskos 
Sohn gestützt, ein weniger gutes Zeugnis über seine Leistungsfähigkeit 
aus. Der Verfall der Warte hatte ihm wohl geschadet. - Als Instrumenten- 
lieferer und Verfertiger erscheinen noch du Gollet 1694, Leupold aus Leip- 
zig um 1715, I. A. Hergett Kassel seit 1716 und Lennep; zu letzterem (s. 
Artikel Lennep in Thieme-Beckers Künstlerlexikon. Thermometer und 
andere Glasinstrumente liefern die in Kassel ansässigen Italiener Gallo und 
Sillo 1765, Morello ab 1782 (Marburg. Geh. Rats Akt. 3003). 
51) An einer anderen Stelle des Gutachtens wird der Turm als reguläres 
Sechzehneck mit einer Kuppel und daraufstehender Laterne, sowie zwei 
brüstungsbewehrten Plattformen bezeichnet. Der Entwurf Tfl. 72, 1, der 
dieser Schilderung genügend weit entspricht, vermittelt eine gute Vorstel- 
lung des Baus von 1768. 
52) Die vom Minister (und Theaterdirektor) v. Rosey, General v. Gohr, dem 
älteren (Bauinspektor) Jussow, du Ry und Diede unterzeichnete Eingabe 
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