der er den Besucher unmerklich hinaufgeleiten will, das ster-
nennahe Observatorium darzustellen berufen ist. Alte Zu-
stände der Zeit Karls, wie sie etwa Uffenbach schildert, als im
Kunsthaus noch Museum, Observatorium und Hörsäle zusammen-
gefaßt waren, werden in dieser humanistischen Idee neu lebendig;
die Verbindung des isoliert stehenden Zwehrenturms mit dem als
„Bibliothequen-Gebäude" aufgeführten Bau, den noch Tischbeins
Friedrichsbild von 1779 im Landesmuseum isoliert neben dem für
sich erhaltenen Zwehrenturm zeigt und dem erst durch Ordre vom
18. IX. 1778 der größere Name MUSEUM verliehen wird,52) diese
Verbindung, die bei Diede rein praktischen Erwägungen entsprang,
wird nun idealpädagogisch begründet, und damit wird ein Gesamtplan
entworfen, der von einer geradezu meisterlichen Großartigkeit ist.
Dieser Größe wird man es auch zugute halten wollen, wenn du Ry,
vielleicht durch Achtung fürstlicher Empfindsamkeiten bewogen, sei-
nen Vortrag mit der freudigen Feststellung beschließt, daß dieser
Turm mit seiner Kuppel von 27 Fuß Durchmesser, „qui va etre jointe
au Museum, et qui sera convertien Observatoire" (das Observatorium
umgeben von einer auf Consolen ruhenden offenen Plattform) - fast
bis in die kleinsten Maaße mit den Maaßen des Observatoriums von
Bologna übereinstimmen würde.
Wie weit du Rys reine Absichten durch die bitteren Notwendigkeiten
des astronomisch-instrumentellen Bedarfs und Matskos scharfe Aus-
stellungen, die noch während des Baus der Fachwelt in Bodes astro-
nomischen Jahrbuch von 1 780 zur Kenntnis gebracht wurden, modi-
fiziert wurden, ist ungewiß. Eine Resolution vom 25. IX. 1779 (M)
meldet uns nur, daß Rath und Professor du Ry angewiesen wurde,
sich bey Einrichtung des Observatorii nach Matskos Bericht darüber
zu richten. -- Im Wesentlichen aber setzte du Ry seine Pläne durch.
Er verband den Turm durch den der Lichtführung halber nach außen
gekrümmten, nach innen stumpfwinkligen Zwischenbau (Tfl. 339
3 Hallo, Sternwarten
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