Nachdem sie völlig ausgetrocknet sind, werden die Blätter
der Fermentation, einer Art Gärung, unterzogen, wäh-
rend deren sich erst die Eigenschaften in den Blättern
entwickeln, die sie zu „Tabak" machen. Ist auch dieser
Vorgang beendet, so werden die Tabakblätter nach Größe,
Farbe usw. sortiert, fest zu Ballen gepreßt und gepackt
und sind dann zum Versand fertig. Kommen nun diese
festgepackten Ballen in der Zigarettenfabrik - in unserem
Falle in den Häusern der Compagnie Laferme - an, so
beginnt die Fabrikation damit, daß die infolge der Pres-
sung fest aneinanderhaftenden Blätter „aufgerissen", d.h.
voneinandergetrennt und mäßig befeuchtet werden, da-
mit sie geschmeidig genug sind, um bei der weiteren Be-
handlung nicht zu zerbrechen. Ein köstlicher Duft erfüllt
die Räume, in denen diese Arbeit vorgenommen wird,
und er, begleitet denBesucher durch alle Stockwerke des
Fabrikgebäudes.
Der nun folgende Abschnitt im Werdegang der
Zigaretten ist der wichtigste der ganzen Fabrikation: Die
Zusammenstellung der Mischungen für die einzelnen
Sorten. Erwägt man, welchem verwöhnten Geschmacke
jede gute Fabrikheute Rechnung tragen muß, und wie
dieser Geschmack der Raucherwelt in unzähligen Nu-
ancen sich abstuft; bedenkt man, daß jede Fabrik nicht
nur auf einige konstante Marken bedacht sein, sondern
auch auf das Abwechselungsbedürfnis der Konsumenten
Rücksicht nehmen, also in bestimmten Zwischenräumen
mit Neuheiten von besonderer Eigenart hervortreten muß;
zieht man endlich in Betracht, daß es der Ehrgeiz jeder
Firma ist, auch in den billigen Preislagen Gutes zu bieten
und dadurch die Massen für ihre Fabrikate zu gewinnen,
so begreift man, daß die Mischung der Tabaksorten, die
doch auch je nach den Ernten verschieden ausfallen, eine
ungemein wichtige und schwierige Aufgabe ist, zu deren
erfolgreicher Lösung neben feiner Nase und Zunge
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