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der Eva Katharina Wagner von 184-1.
Peschniyt und ausgesägt im Stern-.
Herz- und Tulpenblütenmuster. Bemalt
in blau, rot, gelb und weiß.
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den Ausgleich freudig zu begrüßen, den sich das Land
für das Verlorene erwarb: Kunstpflege, bürgerliche
Kultur, Gewerbeblüte und — nicht zuletzt — unsere
Sammlungen! Zu bauen, Parks und Gärten zu
pflegen, meisterliches Handwerk anzuregen und eine
Künstlerschar in Kassel zu sammeln und zu halten,
das ist für das achtzehnte Jahrhundert allen Regenten
Hessens eine selbstverständliche Pflicht.
So wären wir auf einem raschen Gang durchs
Haus hindurchgegangen. Wir haben viel, fast zuviel,
nur gestreift, wir haben zu wenig gesagt von jenen
kleinen in sich so wertvollen und wichtigen Museums
teilen, wie der hessischen Münz-, Ordens- und Siegel
sammlung, der auserlesenen Sammlung ostasiatischen
Porzellans, den ausgezeichneten Waffen der Jagd-
kammer, unter denen so viel gute, alte Kasseler Arbeit
ist. Wir haben uns versagen müssen, von den großen
Schönheiten unserer Echmiedeeisenarbeiten, unserer
alten Holzschnitzereien, von der Farbigkeit und Pracht
der Vorhänge und Decken des jüdischen Raumes zu
sprechen; wir haben noch kaum auf die Trachten
sammlung mit der Fülle ihrer Schattierungen nach
Ortschaft und Konfession, nach Lebensalter und Ge
legenheit, auf die Wandlungen in Schnitt, Farbe und
Form durch die Reihe der Generationen hinweisen
können: auf die warmen, zum Verweilen lockenden
Schwälmerzimmer und auf die bunte Fröhlichkeit der
Bauernmöbel, Kästchen, Geschirre, Töpfereien, der
Vrautstühle, Lichtständer und Spanschachteln ist kaum
ein Blick gefallen. Aber eins wollen wir doch am
Ende dieser „Führung in Gedanken" nicht vergessen,
um den ganzen Vorzug ihrer von Treppenhäusern und