1776
Vom Monath Septembr und Octobr 27)
hatte, oder vielmehr bey der Verfolgung von der Frigatte Uni-
corn nicht schnell genug seegeln mochte, fiel in unsere Hände,
es hatte nur einen Mast, 12. Canonen und 95. Mann, diese
wurden sofort unter die Flotte ausgetheilt, und denen Matrosen
in Ansehung der Verköstigung und Arbeit gleich gehalten.
Unser Schifs-Capitaine bekam auch 2 davon. Ferner enthielt auch
diese Ordre, daß von uns an auf jedwedem Schiff nötig und zu
unserer eigenen Sicherheit högst erforderlich sey, weilen wir
nun täglich uns immer mehr denen Amerikanischen Küsten näherten,
ein Commando bewafneter Soldaten bey jedwedem plötzlichen An-
fall eines solchen SeeRäubers jederzeit in Bereitschafft zu haben;
dieses wurde auch auf das sträcklichste befolgt, und sowohl Tags
als Nachts ein Piquet, welches mit hinlänglichen scharfen Patronen
Sept: versehen war, auf dem Verdeck gestelt.
26. Den 26ten starb einer unserer Krancken der Corporal Conrad
Schmeer. Es wurde noch den selben Tag Anstalt zu seiner Beerdi-
gung gemacht, die hier mit wenigen- und gantz einfachen Gebräu-
chen verknüpft sind. Der todte Körper wurde nemlich in 2.
Decken genähet, dann auf ein breites Band belegt, mit Steinen,
die an den Beinen befestiget sind, schwer gemacht, und und so lang-
sam ins Waßer gelaßen. Einige Strophen aus dem Gesang-
buch und ein kurzes Gebät endigten diese gantze für uns trauri-
Oct: ge Handlung. Der Wind wurde uns in diesem Monat Octobr
1. 6. sehr günstig, denn wir legten vom 1ten bis den 6ten 123 Mei-
len zurück- Wir musten bald ans Land kommen sonsten
hätten die mehrsten an dem Scharbut, Krätze und son-
sti