1776 12)
Vom Monath May
Mangell des Hollzes Torf brennen, und wegen des fast zu allen
Zeiten sumpfig seyenden Erdbodens, oder viel mehr auch wohl aus
Armuth, hölzerne statt lederne Schuhe tragen. Jedoch war dieser Ort
25. an welchem man vor Geld fast gar nichts bekommen konte, den 25ten
26. zu unserm 5ten Rasttag bestimt, den wir des folgenden Tages mit
dem Dorf Wehlstaedt einem weit beßern Orth vertauschten.
Bey dem dasigen Prediger Delius speisten sämtliche Officiers des
Regiments zu Mittag, welcher uns unsere wenige Zeit durch seinen
angenehmen Umgang sehr verkürzte, und mit etlichen uns unbekannten
Merckwürdigkeiten unterhielte.Unter andern erzählte er, daß die
Dänen, welche vor langen Zeiten mit denen Schweden Krieg geführt,
an diesem Orth über diese eine Schlacht gewonnen, und zum ewi-
gen Denckmal des alhier erhaltenen Siegs eine Kirche aufgebauet
hätten, dazu Dänemarck noch bis auf den heutigen Tag die Prediger
daselbst ernente, und bestelte. Das 2te sonderbare seiner Erzäh-
lung bestande darinnen, daß mannigmal bey anwachsendem grosen
Waßer ein Theil des Erdreichs /: oder so genanten Mohrs :/ mit denen
Darauf stehenden Bäumen sich abriß, gantz ohnbeschädigt wegschwömme,
und sich hiernächst so an einen anderen Ort wieder ansetzte.
27. Fürs Regiment war am 27ten Bremervehrde einer schönen Stadt
28 Und Bederkesa am 28ten der Quartierstandt, und zugleich auch
29. für am 29ten der 6te Ruhetag. Vermöge der mir hier vom
General Major Schmidt ertheilten Ordre muste mich nach
zum Fürstlichen Feld-Kriegs-Commissariat verfügen, um ab-
schläglich Tractament- und Löhnungs-Gelder pro Junio zu empfan-
gen