1776 Vom Monath April 5)
„ Sehe ich nun den Soldaten als einen solchen an, der durch seinen
„ Muth, Tapferkeit und Treüe, seine Mitbürger in ihrem Stande, bey
„ Ihren Gewerben, bey ihren Gütern, unter den Befehlen seines
„ Fürsten schützt, und überall Ruhe und Sicherheit zu erhalten sucht,
„ und von dieser Seite betrachtet, welche Würde hat er nicht? Laßt
„ die Gelehrten ihre Mitbürger mit Einsichten und Erkentnißen berei-
„ chern, laßt den Kaufmann durch tausend und noch mehrere Gewerbe
„ die menschliche Gesellschaft, welche ihre Nahrung und Erhaltung be-
„ fördern, glücklich machen. Laßt den Landmann durch seine fleisi-
„ ge Bestellung seines Ackerbaues uns die nötige Erforderniße unsers
„ Lebens geben. Es ist wahr, alle verdienen unsere Hochachtung, und
„ wir müsten die undanckbarsten seyn, wenn wie sie nicht zu schätzen
„ wüsten: Allein das ist doch auch wahr, daß alle ihre Absichten nicht er-
„ reicht würden, wenn sie nicht von dem Arm ihres Regenten in ih-
„ ren Bemühungen unterstützt, und in ihrem Stande in der Ruhe und
„ Sicherheit erhalten würden: Und eine vorzügliche Stärcke dieses Arms
„ ist der Soldaten-Standt.
„ So einleuchtend von dieser Seite die Würde des Soldatens ist, so
„ sehr wird sie durch die Geschichte und Jahrbücher, die diesem Stande
„ etwaige Denckmäler aufgerichtet haben, erhöhen: Überall lesen wir,
„ daß der Held, der seinem Fürsten treü, und mit einem tapfern
„ Muthe sein Leben selbst dahin gibt, um seine Pflicht zu erfüllen,
„ von jeher der Gegenstand der Bewunderung und der Verehrung ge-
„ wesen ist, dem die Welt, und alle rechtschaffene Bürger derselben ihre
„ Hochachtung nicht haben entsagen können. Von ihm und seinen
Thaten