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ihres Wassers genauer untersucht, und einem Clc
beteiligten Sachverständigen schien ihre Wassermeng
genügend, um 8 Laufbrunnen speisen zu können, zum:
die Quelle so hoch liege, dass ihr Wasser an jeden be
liebigen Ort der Stadt zu leiten sei.
Die chemische Prüfung des WVassers ergab als Be
i standteile: kohlensauren Kalk, schwefelsauren Kalk, salz
sauren Kalk, salzsaure Thonerde und organische Sub
stanz (u. a. aufgelösten Humus). Das Gesammtverhält
nis dieser Bestandteile betrug: 2 auf 3840 Gramm
Es war nach dem Urteil des Untersuchenden ein harte
Wasser, ähnlich wie das Prinzenwasser. Die Quelle
die sechs Zuläufe hatte, wie sich bei einem der zahl
reicheniVersuche mittelst Auspumlaen zeigte, wurde ge-
fasst und ein Brunnenschacht darüber angelegt. Einst-
weilen leitete man ihr Wasser in einen Kanal in dei
Wilhelmstrasse und machte weitere Beobachtungen übei
ihre Ergiebigkeit und Beständigkeit. Sie täuschte jedocl
die anfänglichen Hoffnungen, verlor an ZuHuss unc
setzte im October 1835 sogar 6 Wochen lang ganz aus.
Gleichwohl glaubte die mit der Angelegenheit betraute
Baudeputation ihre Verwendung zur Anlage zweiei
Laufbrunnen, eines auf dem Karlsplatze und eines
zweiten auf dem Messplatze empfehlen. zu sollen, vor
denen der erste 1223 Thlr., der andere 582 Thlr. kosten
werde.
Dem damaligen Bürgerausschusse schien indessen
die Altstadt grössere Notdurft an Wasser zu haben,
weshalb er die Anlage eines Laufbrunnens auf dem
Martinsplatze _v0rz0g und erst dann der Absicht des
Stadtrates znstimmte, nachdem ihm nachgewiesen
werden war, dass die Oberneustadt neben 15 öffent-
lichen Pumpbrunnen nur einen einzigen Lanfbrunnen
mit trinkbarem Wasser am Theaterplatze besitze. Von
den beiden Laufbruxinen, die mit dem neuen Wasser ver-