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Bot ein Mädchen Blumen feil
Abends an des Hauses Pforte,
Blieb ein Jüngling steh'n, dieweil
Er vernahm des Mädchens Worte:
„Schöne Veilchen!"
Nahm bald den, bald jenen Strauß,
Schien ihm keiner recht zu taugen.
Denn es blickten nicht daraus
Jener dunklen Mädchenaugen
Schöne Veilchen.
„Hältst du nur die Veilchen feil?"
Sprach er d'rauf zum Mädchen leise,
„Giebst du Küsse nicht zu Theil,
Sei es auch zu welchem Preise,
Schöne Veilchen!"