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„He! meine Freunde, kommt eilig und schaut.
Fischte im Meer eine liebliche Braut!
Nun, warum bleibt wie versteinert ihr steh'n?
Habt wohl noch nie so was Schönes geseh'n?"
Kehrt der Zarewitsch verwundert sich um —
Steht nun auch er voll Entsetzen und stumm:
Sieht auf des Sandes goldschimmerndem Streif
Liegen ein Meerweib mit grünlichem Schweif;
Gleich einer Schlange mit Schuppen bedeckt.
Zitternd, sich windend, zu Tode erschreckt! '
Schweißübergossen das bleiche Gesicht,
Thränenverdunkelt des Augenpaars Licht,
Grabend die Hand in den sandigen Grund,
Vorwürfe flüsternd mit sterbendeni Mund —
Flieht der Zarewitsch mit seinem Gesind',
Denkt wohl noch lange an Meerkönigs Kind!
Aus dem Russischen des Lermontow