wurden. So trieb sie ihren schändlichen Betrug
bis die Polizei Argwehn schöpfte, und eine
nähere Untersuchung der Sache veranlaßte,
wobei es sich fand, Laß bei genannter Sophie
* Grebe an eine Schwangerschaft gar nicht zu
denken, und die äußeren Zeichen dieses Zustandes
mittelst Umbindung einer mit Kleie und Werg
aus »stopften großen Blase nur erkünstelt waren.
Es ist se^r zu bedauern, daß der öfters ergan
genen polizeilichen Aufforderung an das Pu
blikum zuwider, - durch dergleichen eigenes Al-
ttwsi'naustheilen so mancher wilde Beitrag den
wirklich Nothletdenden und Würdigen entzogen,
an Betrüger und Bettler von Profession ver
schwendet, und dadurch weit entfernt, freche
Bettelei zu beseitigen, selbige nur vermehrt
wird. Erwähnte Betrügerei liefert dazu einen
neuen Beweis. Die obengenannte Betrügerin
hat auf besagte Art hier und da ganz ansehnliche
Unterstützungen an Geld sbis zu fünsRthlr. ^
und Kinherzeug erhalten und verpraßt. Wie
manche würvige nothkeidende Familie, die, des
Bettelns sich schämend, lieber im Stillen den
höchsten Mangel erduldet, als Andere um Bei
steuer-anspricht, hätte mit diesen verschwende
ten Almosen unterstützt, wie manches nackte
Kind damit gekleidet werden können, wenn
die mildthätigen Geber solche der Armencom
misston überschickt und durch diese an die wahr
haft Dürftigen sie hätten austheilen lasten.
Cassel, am 5. April 1520.
Der Ober - Polizei - Director, v. Manger.
Polizeiliche Bekanntmachung.
Die Cöllnische Allee gewährt bei nasser Witterung
dem hiesigen Publikum den beinahe einzigen
trockenen Spaziergang ausserhalb der Thore
und wird deshalb am häufigsten besucht. Da
jedoch auch Kutscher und Reitknechte mit Hand
pferden diesen Spaziergang haustg zum Aus
reiten wählen, und hierdurch die Sicherheit I
der Spaziergänger gefährdet wird; ' so wird f
hierdurch zu Vermeidung von Gefahren befotz- \
len, daß Kutscher, Reitknechte und Bedienten,
wenn sie mit Handpferden ausreiten, nicht
in die Cöllmsche Allee kommen.
Cassel, den 5. April iZro.
Aus Kurf. Ober-Polizei-Direction.
Zur Beglaubigung:
der Ober-Polizei-Inspector Fennel.
TodeS - Anzeige.
Den 7. April, Morgens um 4z Ukw, gefiel es dem
Allmächtigen, mir mein geliebtes Weib, Elise,
geborn» Ha rtung, an den Folgen der schreck
lichen Luftröhren-Schwindsucht, in einem Alter
von 35 Jahren 4 Wochen, zu sich zu nehmen,
welches ich unsern Freunden und Verwandten hiermit
bekanntmache. F. Grätz, Vuchbinoermelster.
Verehelichte, Geborne und Gestorbene
vom Zl. März bis 6. April 1520.
\ Verehelichte.
In der Hos-und Garnisons-Gemeinde:
George Knobel, Unterosficier im Artillerie-Regi
ment, Witwer, mit Hennette Gimpel, Witwe,
geb. Sandmann.
In derFreibeiter-Gemeinder
1) Hermann Meckel, B. und Schenkwirth, mit
Jgfr.' Christine Elisabeth Schwalm. 2) Franz
Schnell, B. und Garnha.idl-r, mit Jgfr Marie
Berk. 5) Johann Heinrich Görtelf, B. u. Werk
meister in der Rosengartenschen Tabaköfabrlk, mit
Jgfr. Dorothee Louise Wildeis.
Zn der Altstädter deutsch. Gemeinde:
George Hütterott, Kaufmann, mit Jgfr. Amalie
Wilhelmine Küchler.
In der Oberneustädter franz. Gemeinde:
Philipp Born, Seribent, mit Jgfr. Elisabeth
Heinemann.
Geborne.
In der ffreiheiter-Grmein^er
1) Anne Marie/ des Lehnbedienten, Johann Au
gust Friedrich Koch, T, 2) Johann Heinrich, des
Gattwlrths und ehemaligen Hauptmanns, Earl
Friedrich Mütter, S. 5) Carl August, des B,
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