Ansprüche zu begründen und hierauf rechtliches Er,
kenntnitz zu erwarten. Am 3 o. April 1814
àF^-Iustizamt das. C. Gtesler.
C. M. PH. Bockwitz, Ams-Secretarius.
Verpachtungen r
r. Von Johannis l.I. an soll das aus der bisherigen
Pacht fallende herrschaftliche Guth zu Netra sammt
Pertinenzien anderweit verpachtet, und zu diesem
Hweck Sonnabend den 28sten d. M. ein Licitations-
Termin bei Kurfürstlicher Oberrentkammer abgehal
ten werden, in welchem die Pachtlustigen, die sich
in Ansehung ihrer landwirthschaftlichen Kenntnisse
und eines hinlänglichen Vermögens, durch obrig
keitliche Zeugnisse legitimiren können, des Vormit
tags um 10 Uhr erscheinen, die Bedingungen ver
nehmen, ihre Erklärungen zu Protocoll geben, und
Demnächst, nach eingeholter Höchsten Genehmigung,
Das Weitere gewärtigen mögen. — Welches hier
durch zur öffentlichen Notiz gebracht wird.
Cassel, am io. Mai^örg.
Kurfürstlich Hessische Oberrentkammer.
2. Die Meierey des Rttterguths Canstein im Herzog,
thum Westphalen gelegen, anderthalb Stunden von
der Waldeckischen Residenzstadt Arolsen, neun Stun
den von Cassel, eben so weit entfernt von Carleha-
ven und Beverungen an der Weser, ist durch den
Tod des vorigen Pachters Oderamtmann Hagen
pachtlos geworden. Der Eigenthümer davon
Freiherr Spiegel zum Dieftnberg setzt solches, am
i. Julius 0. I. Morgens 9 bis I Uhr auf der Ren,
tei dem Meistbietenden in Pacht aus, wann ein an
nehmbares Geboth geschiehet, und der Herr Ver
pächter anwesend ist, soll der Zuschlag binnen 24
Stunden darnach gegeben werden, sonst aber soll
spätestens binnen 8 Tagen die Entschließung darüber
erfolgen. Die Pacht bestehet 1) aus einem massiv
gebauten Wohnhaus und erforderlichen Oeconomtc,
Gebäuden, wozu 2) gehören 1052 Morgen Landes,
1 16 Morgen Wiesen, 20 Morgen Gartenlandes,
Z) Schäferei mit der Weide auf 1222 6fe 1200 Stück,
4) eine Brennerey mit dem Verlagsrecht auf fünf
Dörfer, in drei können die Wirthe vom Pachter ge,
wählt werden, in zwei befinden sich zwei Wirthe,
den die Wirthschaft verpachtet ist, unter der Bedin
gung, daß sie den Branntewein von dem Pachter
Holen, 5) fünf Zehnten der die Herrschaft Canstein
ausmachenden Dörfer. — Die Pachtjahre fangen
Petri den 22 . Februar 1815 an, wo dann die Ue,
bertragung der Wirthschaft geschiehet. — Der Herr
Verpachtet wünscht, daß die Pachtlustigen, wenn
sie ihm nicht, ihren Umständen nach, bekannt sind,
sich durch Zeugnisse zu ihrem Unternehmen qualifi-
cire.n, und daß der, welchem die Pacht zugestanden
wird, eine Sicherheit stellet, sich am Tage, wo die
Uebernahme geschiehet, am 22. Februar i8i.Z, stel
len zu wollen. — Diese Sicherheit wird entweder
in tausend Reichsthaler im 20 Fl. Fuß klingender
Münze, oder in einer Bürgschaft durch einen be
kannten angesessenen Mann vorm hiesigen Gerichte
geleistet, oder in vollgültigen Briefen gestellt, wenn
bann der Pachter an jenem Tage nicht erscheint, und
die Uebernahme geschiehet also nicht: — so sind sol,
che dem Herrn Verpächter verfallen; erscheint der
Pachter aber in dem Uebernahmstermin: — so wird
diese Bürgschaft und Sicherheit wiedergegeben. —
Zur Nachricht dient den Pachtlusiigen, daß zur
Verbesserung des dazu geeigneten Bodens hier der
beste Katkmergel gegraben wird, eben so wird hier
der Gips gefordert und gepocht; — wann einer die
dazu nöthigen Vorrichtungen machen will, so kann
! er zur Heitzung der Brennerey und Brauerey Torf
graben, und wenn er Steinkohlen dafür nehmen
will, so kaun er solche vermittelst Bestellungen in
Beverungen erhalten, und solche bei einem Früch-
tenverkauf, durch eine Rückfuhr mit geringen Kosten
kommen lassen. Zur Zelt der Verpachtung können
die Pachttusttragenden im Wirthöhause, oder in
Arolsen, wenn sie dies vorziehen, ihres vorhaben,
den Geschäfts wegen sich aushalten. Die Pachrbe-
dingungen sollen während des Monats Zunii bis
zum Tage der Verpachtung in der Rentei zur Ein
sicht vorgelegt werden. Canstein , am 10, Mai 1814.
Züich, Freiherrlich Spiegelscher Rentmeister.
3. In Niederhessen ist ein Gut mit asssgestelltem Win
ter- und Sommerfeld und einem dazu gehörigen
vollständigen Inventario zu verpachten; dieses Gut
bestehet in einem Wohnhaus und hinlänglichen
Scheuern, Stallungen und Schäferei, welche sämt
lichin gutem Stand; dazu gehören 302 üz^Aecker
und Wiesen, welche mit drei Pflügen bestellt wer
den. Das Gur ist ringsum mit Wald umschlossen,
liegt eine halbe Stunde von der Leipziger Landstraße,
giebt jährlich 802 Rthlr. Pacht, und die Pachtzeit
bauert bis i8l8. Gegen 24 Aecker Wintersaat von
der besten Güte werden mit der Pacht gegeben. Wei
tere Nachricht bet dem Speditivne- und Cvmmissrons-
Cvmtoir von Bröckelmann jun. am Packhof
Nr. 630.
Logis in Cassel zu vermiethenr
1. Eine Stube mit oder ohne Möbels, zu billigem
Preis, sogleich; auf Verlangen kann noch eine
Stube oder Kammer und der Ein- und Ausgang in
einen Garten dabei gegeben werden; nähere Nach
richt in der Dionysienstraße (Mittelgasse) Nr. 125
drei Treppen hoch.
2. Im Murhard'schcn Haufe in der Wllhelmshöher
Allee am Rondeel ein Logis, bestehend aus zwei