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sv emporgehoben/ wie die jetzigen Minister/ trotz allen
Vorwürfe« von Seiten der Opposition und trotz allen
- .mit verbundenen schädlichen Folgen. Es scheint die
a'lgemeine Meinung der Handelnden zu seyn, oder die
allgemeine Furcht, daß unter irgend einem Pratr>t,
a'S wegen der ntcht wirkliche«/ sondern konditionellen
Aufhebung, oder die Ausschließung auf dem Konti^
neue oder dergleichen/ man suchen wird auszuweichen/
Zeit zu gewinnen, und so nach den Umständen zu han
deln. Ans diesem Grunde haben sich die Preise in
Deutschland behauptet. In Frankreich ist dieser Um
stand auch ohne die Furcht der Nicht-Revokation Eng
lands durch den neuen li«gewöhnlich hohen Zoll auf
die meisten Handelsartikel zu erklären. Es mag auch
unter ander«, die Vermuthung bei manchen Statt ha
ben, daß vre nicht französischen Hafen entweder unter
eben dieses Zollreglemeat durch ihre resp Obrigkeit ge
setzt, oder die Begünstigung, welche aus der Aufhe
bung entspringt, nicht genießen werden. Wir können
dieser letzten Vermuthung nicht beipflichten, wenn
gleich es befremdend scheint, daß die Industrie Frank
reichs durch den großen Zoll hinter die der andern Län
der, wenn sie davon befreit bleiben, gestellt werden
soll. Wir wagcn es nicht zu entscheiden, noch über
haupt unsre individuelle Meinung zu geben, sondern
müssen als Berichterstatter nur die Stimmung des
Markts angeben. Außer Baumwolle, welche in der
lesiten Zeit gefordert würde, sind alle andere Artikel
eher hoher als niedriger.
Wir haben bis jetzt die Vorfalle und Aussichten ent
gegengesetzter Art, welche in diesem Monat sich zeig
ten, unsern Lesern mitgetheilt. — Nun har aber die
ser Monat auch einen Mittelweg zwischen den beiden
Endpunkten angewiesen, und dieses ist noch das
fremdartigste Ercigniß desselben. Zwischen dem Ver
bot und der Freiheit traten bis jetzt, und sollen nun
noch mehr eintreten: Spezial-.Ansnahmcn oder Lizenz
zcn um gewisse Waaren, welchen Ursprungs sie auch
seyn, einführen zu dürfen, vermittelst gewisser Schissc-
Abgaben und des neuen Waarenzolle. — Bei einer
zu verhoff ndcn glücklichen Aufhebung der beiderseiti
gen Edikte und Blokaden sind solche Ausnahmen fast
unuöthig. — Auf die kurze Zeit bis zum itcn'Novem
ber allein scheinen sie auch nicht berechnet, und so
kann man «och uiches entdecken, was dieses System
mit den beiden andern, besonders mir den freien Han
del in Berührung bringt. — Wir woll n nur, so
weit wir Kunde haben, dieVerä«tderul'.geu anzeigen,
die bis jetzt Statt halten. Bekanntlich sind'solche
Licenzen, von kaiserlicher Hand, aus verschiedene Arti
kel schon laugst gegeben und nach dem vor uns liegen
den Schreiben des Ministers des Innern an die Prä
fekten vom 26ten Juli finden wir jetzt ketne Vermeh
rung der einzuführeudell Artikel. Blos Drogerien
und Farbehelzcr sind diejeviacn der darm genanntem,
welche allenfalls $'u der Kathcgorie der Kolonialwaa-
ren gezählt werden können. Dle Häfen, irr welche
solche Schiffe eingelassen werden sollen, sind bestimm^
Die Engländer wollten aber bis jetzt nicht erlauben,
Weine von Frankreich auf solchen Schiffrlr einzufüh
ren, uuD da die kaiserliche Verfügung durchaus die
Ausfuhr kheilweifein Wein und Branntewein d stimmt,
da ferner die Ausfnhr des GerraiütS aus Frankreich
verboten wurde, so stockte bis jetzt der Handel auf l!i-
cenzen sehr. Nun autorisirt oben bcmeldetcs.Zir-
" kularfchreiben zur Ausfuhr von Gctraide, wenn aus
den westlichen Häfen die halbe Ladung und aus den
nördlichen der sechste Theil in Wein und Branntwein
besteht. Gleichzeitig ungefähr mit dieser Verfügung
bat nach Londner Berichten in dem Moniteur, das
uoard of trade den Kaufleuten in England bekannt
gemacht, daß die Regierung erlaubt, die Cinfubr von
Ladungen wovon der dritte Theil aus Wein (uicht
Branntwein) besteht/ wenn die französische Regwrnr g
diese Schiffe mit einem dritten Theil englischer Kolo
nial- oder Manufaktur-Waaren in ihre Hafen vorher
einzukommen erlaubt; dieKomm-'rz-Kammcr fügt hiuzu,
daß die Minister vom französischen Gouvernement keine
Mittheilung erhalten haben, soudern daß die K aufleute
sich selbst darüber arrangircn muffen. Sonderbar ist
es, daß hier von englischen Schiffen die Rede ist. n>fl*
chce wohl ein Mißversiandniß von dem Redakteur der
Zeitung (tlie Times) aus der dieser Artikel gezogen
ist, seyn muß. Diese Zeitung seht hknzn, baß wenig
Hoffnung ist, daß die französische Regierung, wenn
auch ihr Vortheil dabei sich fmdek, dem englischen
Handel solchen Nutzen einräumen wird. Wenn nun
Pariser Nachrichten bestimmt von Ausdehnung der Li-
c:u$cn, auf mehrere Kolonial - Waaren (jedoch mit
Ausnahme von Kaffee, Zucker und Baum volle) spre
chen, so beweißr es, daß man iu England doch noch
nicht weiß, was die sehr gut urrterrichlcte französische
Regierung ira Handel zu erlauben gesontrcn ist.
D.s jc v t ist freilich mit Gewißheit nichts anzugeben,
da man weder öffentliche Bekanntmachungen noch Be
spiele von gegebenen Licenzen ausgedehnterer Art hat.
£tnc neue Verfügung dieser Art für die Hanse-Städte
ist dieser Tage bekannt gcmacht worden, nach welcher
Schisse von diesen Häsen nach irgend einem Lande ge
hen tonnen, wenn sie sich unter Kaution verpflichten,
m einer gegebenen Zeit von drei Häsen-Frankreichs
Weine, Branntweine oder Fabrik-Maaten für dM
vollen Werth zu holen und nach den HanfcrStädtcn
zurück zu bringen. Wenn gleich durch die Er.chw^