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Steckbrief.
Wir Hatzen bereit« da« Publicum durch mehrere öffentliche Blätter, al« den allgemeinen»»-
teiger, die Leipziger, Caffeler Polizeyzeitung, das Eisenacher, Langensalzer, MühlhLuser
und HeiligenstLdter Jntelligenzblatt, im September und Oktober vorige« Jahres auf zwey
aus hiesige« Arresten entsprungene Personen aufmerksam gemacht. ES ist uns aber noch
keine sichere Anzeige von denenselben geschehen. Die Entsprungenen, welche sich bey unS
Heinrich u. Friedrich Röhler, in Potsdam, wo sie auch entsprungen, sich Schmidtgenannt
baden, wahrscheinlich aber ergerrtüch Hanse heißen, und schon wegen eines angeschul
digten Diebstahls eines Sttderservlceö von einem Fuhrmannskarne zur Zeit der Frankfurter
Messe vor «Jahren beym Amte Atzmannsdorf bey Erfurt in Berdacht sind, hatten fal
sche Pässe von einem nicht eMirenden Grast. Zscharmtzischen Amte Lrugenbach bey Zwickau,
so wie einen von der Reglerung zu Castel vom ryten März I8oö. bey sich; führten auch
Umgang mit ihrer angeblichen Schwester Johanna, so mit ihrem Mann Friedrich Fi
scher vermeintlich aus Oberndorf bey Arnstadt und einem nun einjährigen Kinde herum
rieht und mit kurzer Waare handelt. Sle sind überdem zweyer Diebstähle in Schwarzhau
sen und Sättelstädt zwischen Eisenach und Gotha verdächtig, der Theilnahme eines andern
an dem Silberservice des Herrn Prmzen von Hessen-Philtppsthal bezüchtiget, mit einem
Wort sehr verdächtige und gefährliche Menschen. Da wir nun auf alle Weise bemüht sind,
sie wieder habhaft zu werden, sie auch wahrscheinlich ihr Diebeshandwerk fortsetzen, sich
aber irgendwo wieder in einem Privathause und Familie eingeschlichen haben- vielleicht da
bey durch einen zum Schein treibenden Schnitthandel und falsche ober erschlichene Päße die
Obrigkeiten täuschen, so fordern wir alle und jede Militair-und Civilbehörden auf, jenen
Kerls in ihren Bezirken nachspüren zu lassen, und es nicht blos bey Lesung dieser Zeilen
bewenden zu lassen, sondern ihre Untergebenen, vorzüglich Polizeybiener und Einnehmer
der Zölle und andern dergleichen Abgaben in dessen Kenntniß zu setzen. Beyde sind groß und
stark, haben blaue Augen, hellbraune Haare; Heinrich trug diese in einem dünnen Zopf,
der andere verschnitten. Der älteste von z6 Jahren Heinrich, Röhlet, Schmidt, Han
se, stieß im Sprechen etwas an, der andere Friedrich Röhler, (Christian Schmidt,
Hasse.) soll Warzen im Gesichts haben, die man aber hier nicht bemerkt hat. Beyde tru
gen schwarze manchesterne Hosen, rothe Tuchwesten, sprachen Hochdeutsch, jedoch auch
eme den Wächtern unverständliche Sprache, vermuthlich platt; desgleichen soll von dem
Einer; die Frau und r Kinder nebst Schwiegermutter Witwe Bergmann in Atzmannsdorf
arrttirt seyn Sollten beyde oder einer von ihnen wieder erlangt und anhero abgeliefert
werden, so verbinden wir uns nicht nur wiederholt'zu Erstattung der durch Arretirung, Ver
pflegung und sonst aufgewandten nöthigen Kosten und Ertheilung der erforderlichen Rever.
füllen, sondern auch zu einer Belohnung von io Thalern auf die Wiedereinbringung eines
Jeden von ihnen. Noch fordern wir alle die, welche an den beyden Entsprungenen gefun
denen Sachen, wovon wir vorzüglich einen Ranzen mit Pistolen, Brech-Eisen, Mersseln
einen andern mit Hcrrenhuthern und Mayländern bunten und schwarzen baumwollenen und
seidenen Tüchern, auch Bändern, eine silberne zweygehäusige Reperir,Uhr mit schildkröte.
urm Gehäuse und der Inschrift Lorenz Galling in Linz, eine silberne zweygehäusige ordinai-
re Laschen Uhr C. A. 15418. bezeichnet mit silberner Panzerkette, 2 spanische Röhre
mit Silber beschlagen, silberne vergoldete Ohrringel, silberne Beutelnuge, dergleichen Gür
telschnallen, auszeichnen, gegründeten Anspruch zu machen gedenken, bey Verlust desselben
auf, sich vor dem «7ten April dieses Jahrs allhier zu melden, und ihre Ansprüche zu be
scheinigen, indem wir, wenn sich die Eigenthümer nicht, finden, oder wir die Entsprunge
nen nicht wieder habhaft werden, die meisten Sachen gedachter Kerls meistbietend verkau
fen